Gott vs. Unsere Vorstellungen von ihm

Die 450 Propheten eines Götzen, also einer menschlichen Vorstellungen vom höheren Wesen, schreien und verletzen sich selbst, um den Götzen zu beschwören, also die Kontrolle über ihn zu erlangen. Es bleibt still und leer.

Der Prophet bekennt in einem kurzen Gebet wie der lebendige Gott ist und sofort fällt das Feuer vom Himmel.

Gott ist dein Vater und er reagiert sofort mit glühender Liebe, wenn du vom Herzen mit ihm redest. Du musst nicht auf ihn einreden, ihn über die Richtigkeit deiner Anliegen, oder über den Ausmaß deiner Sorgen überzeugen. Je mehr Druck du auf Gott übst, desto mehr entfernst du dich von dem wer er tatsächlich ist und wie liebevoll er dich anschaut.

 

 

 

Vertrauen will geübt sein

Vor ein paar Tagen hörten wir im Evangelium von einer Witwe und heute sehen wir in der Lesung wieder eine einsame Frau, deren Leben auseinander fällt. Sie wird vom Propheten aufgefordert an das Unmögliche zu glauben, auf Gott, den sie nur vom Weiten, von Erzählungen kennt, in einer ganz praktischen Situation zu vertrauen, gegen jede Hoffnungslosigkeit zu hoffen, dass Gott ihr Beschützer in ihrer ganz konkreten Not ist, und ihr Leben erhalten und erfüllt machen wird.

Vertraue ich Gott wirklich? Oder meine ich es nur? Besteht mein Vertrauen auf ihn den Alltags-Test?

Heute ist ein guter Tag, um Gott neu zu vertrauen, ihm alles neu anzuvertrauen!

Wer zuhört, der irrt nicht!

Der Bach Kerit trocknete bei der großen biblischen Dürre als die letzte Wasserquelle im Land aus. Warum suchen also nicht mehrere Menschen dort Zuflucht in dieser Krise? Warum findet nur der Prophet den Weg dahin in der Not?

Die Antwort ist eindeutig: Weil er auf Gott, auf Gottes Wort hörte.

Auch in den Situationen die uns auswegs- und hoffnungslos erscheinen sieht Gott die sicheren Bereiche, Pfaden und sogar Lösungen, und wer für sein Wort, für die Bibel ein offenes Ohr und Herz hat, findet in den Krisensituationen mehr Leben, mehr Hoffnung als andere Menschen.

Als auch der Bach Kerit austrocknete, führte Gott Elija weiter, über die Grenze seines Landes, ins Unbekannte, wo er überleben konnte. Wenn wir das Wort, das Gott täglich an uns richtet persönlich und ernst nehmen, wird Gott auch uns sicher führen: über unsere inneren Grenzen, die das Leben in und um uns einschränken, oder es schwer machen.

Erbitte noch mehr für dich!

Was würdest du geben, um dein krankes Kind zu retten?

Was würdest du geben, um ein fremdes Kind zu retten?

Was würdest du geben, um jemanden zu retten, der dich verletzt und ablehnt?

Gott liebt selbst den Menschen, der ihn ablehnen so sehr, dass er für ihn seinen einzigen Sohn hingab (vgl. Joh 3,16)

Wenn du wirklich begreifst was das für dich bedeutet, musst du jeden Tag neu voller Freude dich mit Worten von Paulus zum vollsten Vertrauen ermutigen, um alles zu bitten, was du dir wünschst: „Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein? Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben – wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?“ (Röm 8,31-32)

Va banque

Die Witwe im Evangelium gibt ihre zwei letzte Münzen Gott ab – ihren ganzen Lebensunterhalt. Sie müsste es nicht tun! Sie könnte zumindest eine Münze behalten. Aber dann würde sie immer noch ihr Vertrauen neben Gott auch auf dieses Geldstück setzen.

Was uns das Gefühl der Sicherheit im Alltag gibt, ist Gottes Geschenk. Leider lässt es uns manchmal vergessen wer uns eigentlich hält und schützt, und deswegen brauchen wir manchmal einen mutigen Schritt wie diese Witwe: alles auf eine Karte zu setzen, alles auf eine Waagschale zu legen und die Absicherungen oder mögliche Fluchtbahnen eindeutig hinter uns zu verbrennen.

Vielleicht ist für dich heute der Tag einer lebenswichtigen Entscheidung? Vielleicht musst du „nur“ was kleines loslassen? Für beides steht das Vorbild der Witwe. Auf jeden Fall ist sie uns eine Ermutigung die ganze Vorsicht vor Gottes Willen, vor seinem Plan, vor seiner Liebe los zu werden und ohne Stützen, Fluchtwege oder Zurückhaltung in seine Hände zu fallen.

„Entweder oder“ oder „beides“

„Welche Verfolgungen habe ich erduldet! Und aus allen hat der Herr mich errettet.“ (2 Tim 3,11)

Was stimmt jetzt: Hat Paulus die Verfolgung erdulden müssen, oder hat der Herr ihn davon gerettet?

Wir hätten gerne, dass wenn wir um Schutz vor Leid beten, Gott uns dann immer gänzlich vor dem Unangenehmen bewahrt. Die heutige Lesung lehrt uns mehr Freiheit: Selbst wenn ein Teil dessen, was wir befürchten, über uns fällt, dürfen wir dankbar sein und uns mutig dem stellen, was Gott trotz unseres Gebetes zulässt.

Wir dürfen dabei vertrauen, dass Gott den Teil, der zu schwer für uns wäre, auf sich nimmt und uns nur den Teil erdulden lässt, der uns Geduld, Liebe und noch mehr Vertrauen auf Gott lehren soll.

Hl. Ignatius von Loyola hat dieses Prinzip anders ausgedrückt: „Bemühe dich, als hinge alles von dir ab, bleibe dabei so gelassen, als hinge alles von Gott ab“.

Mehr Liebe geht nicht!

Wie steht Gott zu mir? Wie meint er es mit mir, mit meinen Fehlern, Schwächen, mit denen ich mich selbst, Andere und auch seine Liebe enttäuscht habe?

„Wenn wir untreu sind, bleibt Gott doch treu, denn er kann sich selbst nicht verleugnen.“ (2Tim 2,13)

Demnach müsste Gott sich selbst verleugnen, wenn er dich verleugnen, ablehnen, oder auch nur weniger zärtlich als sonst anschauen würde. Er würde sein Wesen verleugnen, wenn Er irgendwann irgendein Detail an dir weniger als unendlich und bedingungslos lieben würde! Dieser kurze Satz aus der heutigen Lesung will in dein Herz einprägen, dass Gott dich mit seinem ganzen Wesen liebt, dass du auf eine geheimnisvolle Weise mit dem Innersten in Gott, ja, mit seinem Dasein verflochten bist, sodass Gott gegen sich selbst wäre, wenn er dich weniger als glühend lieben würde!

ALLES an dir ist himmlisch, sogar GÖTTLICH geliebt! Die einzige Schwierigkeit, die bleibt, ist, dass du seiner Liebe keine Schranken anlegst, bzw. dass du deine eigenen Einschränkungen in der Selbstanschauung aufhebst und dich auf Gottes Liebe zu dir immer mehr einlässt.

Neu entfacht

„Entfache die Gnade Gottes wieder, die dir zuteil geworden ist.“ (2Tim 1,6)

Taufe, Firmung, Ehe, Priesterweihe sind nicht in erster Linie Verpflichtungen Gott und Menschen gegenüber. Sie sind große Gaben, die dauerhaft und immer neu uns und unser Leben bereichern. Das ist das Wunder dieser lebenslangen Sakramente, dass sie jeden Tag neu wirksam sind. Sie wirken jedoch nicht automatisch, sie wollen bewusst angenommen und genutzt werden. Genauso auch alle deine natürlichen Talente, Begabungen, Vorteile und auch andere Gnaden, mit denen dich Gott bisher ausgestattet hat. Alles will jeden Tag wieder und wieder – für ein noch mehr erfülltes Leben – entfacht werden.

Nimm heute dich selbst als ein ganz besonderes Geschenk Gottes an und entfache deine ganze Einzigartigkeit neu!

Gerecht


„Gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört“ (Mk 12,17).

Wir geben täglich unseren Sorgen, Ängsten oder auch Urteilen über Andere das, was denen nicht gehört: Die Zeit, die Gedanken, die Emotionen, die sie nicht verdienen und die wir uns selbst und den viel wichtigeren Dingen in unserem Leben dadurch rauben.

Gib jeder Person und Sache was ihr zusteht – nicht mehr und nicht weniger – vor allem Gott… und vergiss dich selbst nicht!

Bleibt alles beim Alten?

Die feierliche Osterzeit geht in der Kirche zu Ende und liturgisch gesehen kehrt der Alltag zurück. Es bedeutet jedoch weder weniger Gott noch Gnade, noch Tiefe. Die Fasten- und Osterzeit gelten für die Christen als geistige Erneuerung und es ist ein deutliches Zeichen, dass an der Schwelle zur gewöhnlichen Zeit das Pfingstfest – die Fülle des Geistes – steht.

Der Alltag ist derselbe, die Probleme wohl bekannt und die Menschen um mich herum nicht anders, aber ich darf und soll anders nach der Zeit der inneren Erneuerung sein. Und wenn ich nicht wirklich den Eindruck habe, dass etwas neu oder anders in mir ist, dann darf ich den Heiligen Geist jeden Tag kurz bitten, dass ich neu werde, dass ich selbst das Alte neu sehen und anders angehen kann.