Ich liebe es!

Gnädig sein bedeutet nach einer Verletzung, Streit, Enttäuschung willig vergeben, nichts nachtragen, ja, sogar gut zu dem Anderen zu sein. Gnädig sein fällt uns also nicht leicht, ist nicht etwas, was wir gerne, und schon gar nicht oft, erleben wollen.
„Gott liebt gnädig zu sein“ – sagt uns die Bibel.
Wir dürfen also seine Liebe ganz besonders nach unseren Fehlern genießen, aber auch von ihm lernen, gerne zu vergeben und gut zueinander zu sein.

Zeichen, die zu den Zeichen führen?

Zeichen sind nötig, um ans Ziel zu gelangen, weil sie Richtung weisen, das Tempo an die aktuellen Bedingungen anzupassen helfen oder vor kommenden Gefahren warnen. Daher ist es gut und wichtig Gott um Zeichen zu bitten und die Zeichen, die er dir jeden Tag gibt erkennen und interpretieren zu lernen. Die Zeichen dürfen aber nie wichtiger als das Ziel werden.

Die Phraisäer nutzen nicht die Zeichen, um an den Meister zu kommen, bei dem die Fülle des Lebens zu finden ist. Sie brauchen den Meister, um die Zeichen und Wunder zu erleben.

Gott als das Ziel von allem, als den Wichtigsten anzuerkennen und anzustreben, bedeutet, dass nichts – nicht einmal das Wunder-volle Leben – über ihm in deinem Herzen stehen darf.

Richtig stark sein

„Weil du über Stärke verfügst, richtest du in Milde und behandelst uns mit großer Schonung;
denn die Macht steht dir zur Verfügung, wann immer du willst.“ (Weish 12,18)

Stark ist nicht der, der sich immer durchsetzt, sondern, der gut bleibt selbst zu denen, die ihn nicht gut behandeln. Deswegen ist niemand schwach, der wirklich liebt.

Das Recht zum Recht

„Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen und den glimmenden Docht nicht auslöschen, bis er dem Recht zum Sieg verholfen hat.“ (Mt 12,20)

Das Recht, so recht und richtig es ist, hat es sich nicht leicht in der Welt. Es wird übertönt, beschimpft, bespuckt und wenn es hoch kommt sogar ans Kreuz geschlagen.
Das Unrecht lohnt sich und deswegen verbreitet es sich schnell. Das Recht ist oft unspektakulär und lohnt sich akut nicht, trotzdem lohnen sich wenige Sachen so sehr wie dem Recht zum Sieg zu helfen.

Klein, kleiner, kleinlich…

„In jener Zeit ging Jesus an einem Sabbat durch die Kornfelder. Seine Jünger hatten Hunger; sie rissen deshalb Ähren ab und aßen davon. Die Pharisäer sahen es und sagten zu ihm: Sieh her, deine Jünger tun etwas, das am Sabbat verboten ist.“ (Mt 12,1-2)

Am Sabbat, am Tag des Herrn, der der Erholung, dem Familienleben und der Ehre Gottes dienen sollte, also den Dingen, die in der Arbeitswoche zu kurz kommen, widmen sich die Pharisäer der Suche nach den Fehlern bei den anderen Menschen. Damit verfehlen sie nicht nur den Sinn dieses Tages, sondern verlieren auch so viel Gutes, das sie sich und ihren Nächsten am Sabbat gönnen könnten.

Schaue heute genauer, ob du nicht an Kleinigkeiten hängen bleibst und dadurch viel von dem Tag, von dem Seelenheil und Glück des Miteinander verlierst.

Das Herz

„Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht.“ (Mt 11,29-30)

Jeder Mensch hat ein Joch zu tragen und Jesus bietet kein unrealistisches, lastfreies Leben an. Er schlägt einen Tausch vor: meine Last bei ihm abzuladen und sein Joch auf mich zu nehmen. Sein Joch bedeutet Demut und Güte. Die beiden sind Eigenschaften des Herzens, d.h. man kann sie sich nicht künstlich anlegen. Dafür muss das Herz mitmachen.
Mit anderen Worten ist das Joch Jesu vom Herzen zu leben, nicht halb bei der Sache zu sein, nicht routiniert… so finden wir Ruhe für unsere Seele.

Kniebeuge

Ich beuge meine Knie vor dem Vater“ (Eph 3,14)

Vater ist derjenige, der dem Kind hilft die eigene Identität zu erkennen, sozusagen auf den eigenen Beinen zu stehen. Warum schreibt Paulus ausgerechnet, dass er vor dem Himmlischen Vater seine Knie beugt?
Die gesunde und gesund machende Beziehung zu Gott ist das kindliche Vertrauen und die Demut der Schöpfung vor seinem Schöpfer. Bildlich gesprochen: gebeugte Knie und offene Arme zugleich.

Es ist nicht unwichtig welche Körperhaltung ich beim beten annehme. Noch wichtiger ist, welche innere Haltung Gott gegenüber, weil der kommt wieder auf die Beine, der seine Knie vor Gott beugt.

Auf den zweiten Blick

„Dem Gebiet von Sodom wird es am Tag des Gerichts nicht so schlimm ergehen wie dir.“ (Mt 11,24)

Niemand wurde in der Bibel härter bestraft als die Bewohner von Sodom – ein Regen aus Schwefel und Feuer fiel auf die Stadt. Dennoch sagt Christus, dass Sodom beim letzten Gericht unterm Strich, nicht schlecht abschneidet. Das bedeutet, dass was die Bewohner der Stadt im ersten Moment als Strafe Gottes erfuhren, sie eigentlich im Feuer der Erfahrungen geläutert hat.

Manchmal tut es gut einen Moment abzuwarten, damit die erste Reaktion, Emotion vergeht und ich klarer und sachlicher erkenne, wie der Mensch, oder die Situation tatsächlich ist.

Eine Tat ist mehr wert als tausend Worte!

Wenn sogar Gott ungeduldig mit dem frommen Mäntelchen wird, das wir anlegen, um uns trotz unseren urteilenden Gedanken und Worten über Andere, gerecht zu fühlen, wenn Gott von den vielen Worten, die nichts ändern genug hat, welchen Wert eine kleine stille Tat haben muss!?

Ohne große Werbung und vor allem ohne die künstlich angelegte Frömmigkeit, schenke dir heute eine kleine aber reale Veränderung in deinem Leben.

 

Was denkst du, Gott?

Gottes Wort kehrt nicht in den Himmel zurück, ohne seine Arbeit getan zu haben, versichert der Prophet Jesaja heute. Gottes Wort kommt und wirkt in jeder Situation. Gott flüstert die Lösungen ein, die Richtung, die Möglichkeiten. Gott ermutigt, tröstet oder ermahnt, je nachdem was wir in akuten Situation brauchen.

Gott lässt keine Situation kommentarlos. Er interessiert sich und spricht uns jeden Tag neu an.