Christus begegnen

Die bekannteste Geschichte über St. Martin erzählt über seine Begegnung mit Christus in Gestalt eines armen Mannes. Die weitere Lebensgeschichte von Martin ist eine ständige Suche nach der Nähe von Jesus im Gebet. Immer und immer neu will er die Nähe Jesu spüren.

Die Nächstenliebe lebt aus dem Gebet und das Gebet aus Taten der Liebe.

undankbar

„Einer von Aussätzigen kehrte um, als er sah, dass er geheilt war; und er lobte Gott mit lauter Stimme. Er warf sich vor den Füßen Jesu zu Boden und dankte ihm. Dieser Mann war aus Samarien. Da sagte Jesus: Es sind doch alle zehn rein geworden. Wo sind die übrigen neun?“ (Lk 17, 15-17)

Einer von zehn bedankt sich, dass ihm seine Gesundheit und sein Leben zurückgeschenkt wurde.

Danke ich zumindest für ein der zehn Geschenke Gottes, oder noch weniger?

Baustelle

„Aber jeder soll darauf achten, wie er weiterbaut.“ (1 Kor 3, 10)

Paulus vergleicht unser Leben zu einem Bauvorhaben und weist darauf hin, dass es nicht egal ist wie man baut. Man kann sagen: wichtig ist welchen Materialien ich nutze, in welcher Reihenfolge ich Dinge aufeinander aufbaue, ist die Konstruktion stabil und dennoch offen genug, um Licht reinzulassen.

Das Leben sollte kein planloses nachgehen jeder Laune sein. Was ist dein Plan? Was möchtest du aufbauen?

sofort und alles

„Wenn dein Bruder sündigt, weise ihn zurecht; und wenn er sich ändert, vergib ihm.“ (Lk 17, 3)

Deine Verantwortung für den Anderen besteht nicht darin, ihn zu ändern oder ihm Druck zu machen, dass er sich ändert, sondern im Ansprechen des Schlechten. Der zweite Schritt heißt dem zurechtgewiesenen die Verantwortung überlassen, also auch die Freiheit sich zu ändern, oder es nicht zu tun.

Beim dritten Schritt geht es darum, dass der Andere seiner Verantwortung nachgegangen ist und sich veränderte. Dann musst du wieder übernehmen und darfst alles und sofort vergeben, was früher war.

reich

„Viele Reiche kamen und gaben viel… Diese arme Witwe hat mehr in den Opferkasten hineingeworfen als alle andern.“ (Mk 12, 41-43)

Reich ist wer viel hat.

Reicher wer zufrieden ist darüber, was er hat.

Am reichsten ist, wer teilen kann, auch wenn er nicht viel hat.

Gnade

„Die Gnade Jesu Christi, unseres Herrn, sei mit euch allen!“ (Röm 16, 24)

Was für ein schöner Wunsch! Die Gnade nimmt uns weder Verantwortung, noch unsere Fähigkeiten und Talente, sie bringt aber neues Licht, neuen Blick, manchmal erleichtert sie, was ich zu tun habe, manchmal ist sie eine neue Kraft, neue Motivation, manchmal auch eine Lösung, die eintritt bevor ich etwas gemacht habe. Gnade wirkt für mich und mit mir und mit meiner Aktivität mit. Sie geht ihr voraus und bessert nach. Was kann man sich und anderen mehr wünschen als Gnade Gottes für jeden Tag?

Ich wünsche dir, treuer oder zufälliger Leser unserer Impulse, Gnade Jesu für heute und für jeden Tag!

Selbsteinschätzung

„Meine Brüder, ich bin fest davon überzeugt, dass ihr viel Gutes tut, dass ihr reiche Erkenntnis besitzt und selbst imstande seid, einander zurechtzuweisen.“ (Röm 15,14)

Paulus lobt seine Adressaten, scheut nicht das Gute in denen zu sehen und zu betonen.

Oft fällt es uns leichter das Gute bei den Anderen zu sehen, manchmal auch zu beneiden, als das Gute in mir selbst zu benennen und vor Anderen zum Ausdruck zu bringen.

Was ist das Gute in und an dir? Was darfst du dir zutrauen? Was sind deine Grenzen? Oder mit anderen Worten: was musst du gar nicht können?

verbunden

„Keiner von uns lebt sich selber, und keiner stirbt sich selber: Leben wir, so leben wir dem Herrn, sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Ob wir leben oder ob wir sterben, wir gehören dem Herrn.“ (Röm 14, 7-8)

Lebst du deinen Alltag verbunden mit Gott? Lebst du für Gott oder lebst du für dich selbst?

Wenn wir auf uns selbst ausgerichtet sind, nicht auf Gott, dann verlieren wir den Boden unseres Lebens, das wir nur von ihm haben und es nur bei ihm Erfüllung findet. Kurz: du bist nie mehr von dir selbst entfernt, wenn du auf dich fixiert bist! Und du findest zu dir, je mehr dein Leben Gott im Zentrum hat.

Schulden

„Bleibt niemand etwas schuldig; nur die Liebe schuldet ihr einander immer.“ (Röm 13, 8)

Wenn du meinst, die andere Person schuldet dir noch ne Erklärung, noch ne Entschuldigung, noch, dass er/sie versteht, wie du dich fühlst, was da falsch gelaufen ist…

Dann denk an dieses Wort, das besagt, dass du der Person nicht weniger die Liebe schuldest, als all das, was sie gegen dich verschuldet hat.

Schwelle

Der Tod ist eine Schwelle zwischen zwei Welten und die Schwelle ist weder das Eine, noch das Andere. Sie ist ein kleines Nichts dazwischen, wo das Eine schon zu Ende ist und das Andere noch nicht angefangen hat. Daher muss die Schwelle ausgehalten werden, bis man auf der anderen Seite von ihr ist.

Das tröstende bei dieser Sicht auf den Tod ist, dass er nur ein kleines Nichts dazwischen ist, d.h. schneller vorbei ist, als man denkt. Nach dem Tod, kommt das neue Leben.