„In jener Zeit hörte der Tetrarch Herodes, was man von Jesus erzählte. Er sagte zu seinem Gefolge: Das ist Johannes der Täufer. Er ist von den Toten auferstanden; deshalb wirken solche Kräfte in ihm.“ (Mt 14, 1-2)
Herodes erfindet eine unerhörte Erklärung, die zwar auf den ersten Blick Wunder in Betracht zieht, aber letztlich dazu führt, sich mit der Wahrheit über Jesus nicht auseinandersetzen zu müssen. Unser Kopf und Herz wehren sich vor tatsächlichen Veränderungen, auch und gerade vor Veränderungen zum Guten, weil sie oft mit Verzicht und Anstrengung einhergehen. So erfindet unser Inneres unzählige Mechanismen, die rationalisieren, neutralisieren und und und, um uns eine Sache zwar leichter verdaulich und freundlicher zu machen. Am Ende stehen wir aber neben dem Problem, behandeln nicht das, was uns wirklich weh tut. Herodes, der an der Wahrheit über sich selbst vorbeilebt und Jesus nicht erkennen will, ist uns ein Zeichen, dass wir so weit an Gott vorbei gehen, wie weit wir an der Wahrheit vorbei denken, reden und handeln