„Keiner täusche sich selbst. Wenn einer unter euch meint, er sei weise in dieser Welt, dann werde er töricht, um weise zu werden.“ (1 Kor 3, 18)
Wir wollen für klug gehalten werden, ja, wir wollen weise entscheiden, unser Leben vernünftig führen. Deswegen meiden wir alles, was für dumm gehalten wird. Und wir halten so fest daran, dass wir nicht merken, wenn wir besserwisserisch und immun gegen jede andere Meinung werden.
Da kann uns der Rat von Paulus sehr hilfreich sein. Nur die Weisheit ist echt, die sich selbst überprüft, die keine Angst hat in Frage gestellt zu werden, die nicht um jeden Preis Recht behalten muss, die also für dumm gehalten werden kann.
Weise ist, wer über sich selbst lachen kann, der alle wichtige Pläne und überlegte Wege unterbrechen kann für ein Spiel mit einem Kind, für einen Menschen, der nichts zu den Plänen beiträgt, aber ein wenig Zuwendung braucht.
Wenn alles nur klug und reif und ernst und weise sein muss, dann geht viel Leben und Liebe verloren, und nichts ist weiser als zu lieben, obwohl die Liebe sich so dumm verausgabt, riskiert, opfert, vergibt und immer neu Chance gibt.
Der Weg zur wahren Weisheit kann durch manche Dummheit, bloß gestellt werden führen.