Kindliches Glück

„Amen, das sage ich euch: Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen.“ (Mt 18, 3)

Heilige Theresia hat dieses Wort Jesu nicht nur verstanden, sondern auch gelebt: Sie suchte nicht nach Leistung, der Anforderung Jesu gerecht zu werden, sondern warf sich, mit all ihrer Schwäche in Seine Arme, wie ein kleines Kind, das geliebt sein möchte deswegen wer es ist und nicht deswegen was es kann oder leistet.

Jede Kleinigkeit mit Liebe gemacht ist mehr wert als große Taten. Und noch wichtiger und wirksamer ist, sich in jedem Moment lieben zu lassen, sich Gott in Arme zu werfen.

Kennengelernt

Zu jeder Zeit, auch heutzutage, versuchen Menschen Gott zu zähmen, u.a. indem sie Ihn in ihre eigenen Vorstellungen zwingen. Auch zu Jesus gibt es heute (auch unter sehr engagierten Christen) viele Meinungen und Aussagen, die gar nicht damit übereinstimmen, was die Bibel von Ihm berichtet, und wo aus seinen eigenen Worten im Evangelium klar hervorgeht, dass Jesus sowas nie gemeint hat.

Der heutige Tagespatron, Hieronimus, schrieb, wer die Bibel nicht kennt, kennt Jesus nicht. Damit meinte er nicht nur, dass wir durch Bibellesen falsche Gottesbilder ablegen, sondern vor allem, dass durch den täglichen Kontakt mit der Heiligen Schrift wir auch Jesus begegnen und in solch persönlichen Kontakt die Bibel ein Zwiegespräch mit ihm erlaubt.

die drei+++

Michael – Gott über alles

Gabriel – Gott ist stark

Rafael – Gott heilt

Das sind übersetzt die Namen der drei Erzengel, also die drei Botschaften, die Gott uns schickt. Erzengel ist nicht größer als ein Engel. Die sind sich gleich. Er ist nur  in dem Sinne „höher“ gestellt, dass seine Botschaft dringender und wichtiger ist, als der anderen Engel.

Gott möchte dir also immer neu dringend und stark aufs Herz legen, dass du dein Leben ganz nach Ihm ausrichtest, dass er bei jeder Entscheidung über allem steht und dass du keine Angst haben musst, auch wenn Dunkelheit sich über ein Stück deines Lebens legt, denn Gott stark ist und alles heilt.

Versteckspiel


„Er schuf so Großes, es ist nicht zu erforschen, Wunderdinge, sie sind nicht zu zählen. 
Zieht er an mir vorüber, ich seh‘ ihn nicht, fährt er daher, ich merk‘ ihn nicht.“ (Ihob 9, 10-11)

 Wie kann es sein, dass Gott so groß ist, dass alles aus Seiner Hand kommt und in seiner Hand gehalten wird, und wir Ihn doch übersehen?

Vielleicht ist es eben wegen seiner Größe, dass er sich versteckt, damit wir nicht erschrecken vor Ihm, sondern nach Ihm suchen, um Ihn von seiner sanften Seite zu finden, wo Seine Macht nicht kleiner ist, aber Seine Liebe deutlicher. Gott ist ein Vater, und auch wenn Er sich wegen seiner Größe vor dieser Welt versteckt, will er von seinen Kindern gefunden werden. Wie wenn ein Vater Versteckspiel mit seinen Kindern spielt und seine größte Freude dabei ist, wenn seine Kinder völlig stolz auf sich sind, den Papa gefunden zu haben. Deswegen lässt Gott Dir jeden Tag neue Hinweise vor Augen, er lässt die Türen einen Spalt offen, hält seinen Ellenbogen, Kopf, oder Fuß doch nicht ganz versteckt, damit du in die richtige Richtung auf Ihn zu läufst.

Das Wort heute sagt uns zu, dass auch wenn wir von Gott nichts sehen oder Spüren, er dennoch mit seiner Allmacht über uns wacht, und dass er gesucht und gefunden werden will von dir, damit ihr ein Fest eurer Begegnung jeden Tag neu feiert.

Plan


„Als die Zeit herankam, in der Jesus in den Himmel aufgenommen werden sollte, entschloss er sich, nach Jerusalem zu gehen.“ (Lk 9, 51)

Ist es nicht Zeit in den Himmel? Warum beschließt Jesus also woanders zu gehen, nach Jerusalem?

Wir suchen direkte Wege. Wir meinen, wenn das Ziel klar ist, dann heißt es: die schnellste Route oder die kürzeste. Gott aber hat andere Zeitpläne und andere Wege!

Jesus geht nicht in den Himmel bevor nicht alles erfüllt ist. Da sich das Ende in Jerusalem ereignen soll, kann Jesus nicht den Ort meiden, nur weil klar ist, dass er dort leiden wird. Und letztendlich erweist sich Gottes Weg, auch wenn er durch das Kreuz führen sollte, als der kürzeste und einfachste!

Wir suchen Wege an Leid vorbei, deswegen wird unser Weg immer und immer länger und beschwerlicher! Es gibt keinen Weg ohne Schmerzen. Wenn wir also vor einem Leid fliehen, treffen wir auf ein neues. Und fliehen wieder vor dem Neuen, dann nur um sich vom Ziel noch mehr zu entfernen und auf ein anderes Leid zu zu laufen.

Vertrau Gottes Plan! Er führt nicht auf Umwegen, sondern auf dem besten Weg!

un-dankbar


„Nackt kam ich hervor aus dem Schoß meiner Mutter; nackt kehre ich dahin zurück. Der Herr hat gegeben, der Herr hat genommen; gelobt sei der Name des Herrn.“ (Ijob 1, 21)

Wie soll ich Gott loben, wenn er mir jemanden oder etwas nimmt, was mir wichtig ist, wen ich geliebt habe?!

Es erscheint uns unverschämt, zu viel verlangt, unerhört. Ist es aber dann nicht genauso unerhört und unverschämt für das, was dir wichtig ist, nicht jeden Tag gebührend zu loben, für die, die du liebst nicht jeden Tag neu bewusst und ausdrücklich zu danken?

Es fällt uns leicht die Frage gegen den Himmel zu werfen: „Warum?“ Warum lässt du es zu, warum sowas, warum jetzt…? Aber die Dankbarkeit fällt uns nicht so leicht. Und damit ist nicht in erster Linie gemeint, dass wir nicht Danke sagen (wobei auch das nicht allen leicht fällt), sondern, dass wir uns an Menschen, Umstände, Dinge so gewöhnen, sie so selbstverständlich nehmen und als unser Recht und Eigentum beanspruchen, obwohl sie uns jeden Tag neu nichts als geschenkt sind.

Es erspart manche Enttäuschung und manche Klage, wenn wir zu dieser dankbarer Grundhaltung zurückkehren. Und es verleiht auch den kleinen Begegnungen und Ereignissen viel mehr Geschmack, wenn wir das Bewusstsein behalten, dass sie gar nicht so passieren mussten.

Ständig sanft

„Liebe, Standhaftigkeit und Sanftmut!“ (1 Tim 6, 11)

Zwei Eigenschaften, die nicht leicht umzusetzen sind. Wir werden manchmal schnell Feuer und Flamme für eine Sache. Bei den ersten Schwierigkeiten aber flacht der Enthusiasmus ab, und etwas wirklich über Jahre durchzuziehen ist eine Echte Herausforderung.

Und Sanftmut passt nicht in die heutige Welt in der nicht nur alles schneller, besser laufen muss, sondern auch alle alles voneinander wissen und man steht unter steter Beobachtung, und das in einer Gesellschaft, die sich selbst und den Anderen die kleinsten Fehler schlecht vergeben und vergessen kann. Sanft vor diesem Hintergrund zu bleiben benötigt einer bewundernswerten Standhaftigkeit!

Deswegen ist die Aufforderung der Bibel so passend für unsere Zeit, Standhaftigkeit und Sanftmut nicht nur sich vorschreiben, vornehmen oder üben, sondern die Beiden zu lieben! Sie zu den Lieblingsreaktionen zu machen, also Unbeständigkeit und Härte nicht mehr in meinem Repertoire zu mögen. Am liebsten wenig, aber standhaft! Am liebsten sanft, egal wie falsch und schlecht alles zu sein scheint!

Bleib im Gespräch

„Die Jünger verstanden den Sinn seiner Worte nicht; er blieb ihnen verborgen, so dass sie ihn nicht begriffen. Aber sie scheuten sich, Jesus zu fragen, was er damit sagen wollte.“ (Lk 9, 45)

Wenn ich Jesus lebendig vor mir hätte, wäre so viel anders und so viel einfacher. Ich könnte Ihn fragen, was sein Wille für mich ist, was er zu dem Thema meint, was ich tun und was ich lassen soll, ihn fragen, ob es Sinn macht dafür zu beten, oder jenes zu bestreben… und so viel mehr.

Das Evangelium berichtet, dass Seine Freunde Ihn vor sich hatten und doch nicht alle Antworten kannten, und mehr noch, sie wagten nicht, ihn zu fragen.

Was wir daraus lesen ist, dass Jesus mit seinem bloßen Dasein selbst bei seinen Vertrauten Ehrfurcht weckte. Dass es etwas ganz besonderes war ein Zwiegespräch mit Ihm zu halten. Egal worüber. Es war immer ein Erlebnis an sich, das den Menschen tief bewegte.

Wie sind deine Gebete? Wie selbstverständlich, gedanklich abwesend, gelangweilt du manchmal beim Gottesdienst bist?

Wer Jesus im Glauben wahrnimmt, müsste in jedes Gebet ehrfürchtig gehen, ja, müsste sich nach dieser besonderen Atmosphäre, die herrscht, wenn man sich in Seinem Blick geborgen weißt, sehnen.

Und zum anderen sagt uns das Wort heute, dass egal wie nah oder fern ich mich Jesus fühle, es IMMER ein Prozess ist, die Antworten bei Ihm zu finden. Und dass es immer auch ein Ringen mit mir selbst ist, sich für Jesus zu öffnen und dranzubleiben, wenn keine oder nicht die von mir erhoffte Antwort kommt.

Zum Schluss gibt es da noch den Trost, dass du heute nicht wissen musst, nicht alles schon parat haben, vorbereitet, perfekt gelassen und mit klarem Ziel vor Augen fest im Leben stehen. Denn wenn selbst die Jünger, die Seine Worte direkt von Seinem Mund vernahmen und 24 h pro Tag an Seiner Seite sichtbar und spürbar waren, mit vielen Fragezeichen unterwegs waren. Musst du dir erst recht keinen Druck machen.

Wie es auch bei dir heute aussieht, wiederhole nicht den Fehler seiner Apostel, die nicht wagten zu fragen! Geh mit deinen Fragen, Zweifeln, Sorgen immer und immer wieder neu auf Jesus zu.

Die richtige Zeit


„Alles hat seine Stunde. Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit: …
eine Zeit zum Weinen und eine Zeit zum Lachen, eine Zeit für die Klage und eine Zeit für den Tanz.“ (Koh 3, 1. 4)

Es ist nie die richtige Zeit zum Sterben, verlieren, Abschied nehmen zu müssen. Aber auch zum traurig sein, krank werden. Das kann ich mir nicht erlauben, das kann ich mir nicht leisten, jetzt gerade nicht in top Form zu sein.
Gott sieht es anders und er ermutigt uns in diesem berührenden Wort und Zeit zu nehmen; uns genauso die Zeit für die Traurigkeit wie für den Tanz zu nehmen. Denn wer die Zeit in schweren Momenten nur vorspulen will, kann im Effekt sich auch nicht mehr über die guten Zeiten freuen, sondern will zu den noch besseren überspringen.

Wir sollen weniger versuchen die Zeit tot zu schlagen oder sie zu füllen. Viel mehr dürfen wir alle Zeiten durchleben, denn wenn wir manche Zeiten auslassen wollen, dann ist unser Leben und damit unsere Person nicht vollständig. Wir können nicht die Fülle des Lebens spüren.

Jetzt reicht‘s!


„Nie wird ein Auge satt, wenn es beobachtet, nie wird ein Ohr vom Hören voll.“ (Koh 1, 8)

Man kann sich nicht für die nächsten 2 Wochen satt essen, oder satt atmen. Man kann auch nicht die ganze Schönheit einer Landschaft oder eines Songs in sich aufnehmen, sodass man nie mehr das Lied hören oder die schöne Gegend sich vor Augen, Ohren, ja, vor das Herz führen will.

Dein Herz schlägt jede Sekunde neu. Es nimmt auf und gibt ab, füllt sich und lässt los, immer wieder.

Das ist gesund, ja, das ist die einzige Art wie wir leben. Dagegen: speichern, absichern, sammeln, horten, festhalten ist ungesund, schädlich, einengend oder sogar tödlich; zumindest was die Zufriedenheit angeht. So auch wenn wir unter „Leben“ das „hier und jetzt lebendig zu sein“ verstehen. Denn bei dem Versuch sich das Glück für morgen zu sichern, sind wir heute sowas von tot!

Die Schönheit, das Glück, das Leben kann man nicht speichern oder festhalten. Es will sich ereignen… heute, jetzt, frei, überraschend und damit ganz gut und im Überfluss!

Jetzt reicht’s mit der Sorge ums Leben, denn das JETZT REICHT AUS als Leben!