Wonach suchst du?

„Jesus antwortete ihnen: Auch ich will euch eine Frage stellen…“ (Mt 21, 24)

Mit seiner Rückfrage zeigt Jesus heute, dass seine Gegner sich gar nicht für die Wahrheit interessieren, sondern dafür, wie sie an ihr Ziel kommen, egal wie weit es von der Wahrheit liegt. Jesus will uns heute aufrütteln: Wonach suchst du wirklich? Was bewegt dich in der letzten Zeit?

Geduldig


„Siehe, auch der Bauer wartet auf die kostbare Frucht der Erde, er wartet geduldig auf sie, bis Frühregen oder Spätregen fällt. Ebenso geduldig sollt auch ihr sein; macht eure Herzen stark, denn die Ankunft des Herrn steht nahe bevor.“ (Jak 5, 7-8)

In der Natur versuchen wir nicht die Vorgänge zu beschleunigen. Wir vertrauen auf den Plan, der in die Welt der Pflanzen eingeschrieben ist. Wir wissen auch, dass künstlich gereifte Gemüse oder Früchte weder schmecken noch gesund sind.

In unserem Leben versuchen wir aber ständig Sachen sofort herbeizuführen, die Zeit brauchen. Wir überspringen notwendige Etappen, um schon die Früchte zu genießen, für die wir noch gar nicht bereit, gereift sind.

Vertrau, dass Gott noch sicherer als die Natur seinen guten Plan durchzieht, und zwar so und dann, wie es am besten ist.

Ist Gott nicht nett?

„In jenen Tagen stand Elija auf, ein Prophet wie Feuer, seine Worte waren wie ein brennender Ofen. Er entzog ihnen ihren Vorrat an Brot, durch sein Eifern verringerte er ihre Zahl. Auf Gottes Wort hin verschloss er den Himmel, und dreimal ließ er Feuer herniederfallen.“ (Sir 48, 1-3)

Wir meinen Gott müsste uns trösten, uns unsere Existenz sichern und die Kirchen voller Besucher machen. Der stärkste Prophet im Alten Testament zeichnet sich durch genau das Gegenteil aus: Worte wie verbrennendes Feuer. Weniger zu Essen. Weniger Menschen. Und noch dazu lässt er Feuer regnen. Gott will mehr als nett sein. Er eifert um dein Herz gegen so viele andere Stimmen in dir. Nett sein ist zu wenig. Er liebt!

Gelassen


„Der Menschensohn ist gekommen, er isst und trinkt; darauf sagen sie: Dieser Fresser und Säufer, dieser Freund der Zöllner und Sünder! Und doch hat die Weisheit durch die Taten, die sie bewirkt hat, Recht bekommen.“ (Mt 11, 19)

Jesus hatte auch nicht leicht. Selbst er konnte es nicht allen recht machen. Denn das Problem liegt nicht in den Tatsachen, sondern in den Menschen, die mit den Anderen und der Welt unzufrieden sind, meistens weil sie mit sich selbst nicht zufrieden und dadurch unruhig sind.

Deswegen versucht Jesus sich gar nicht der Meinung der Anderen anzupassen, sondern tut, was gut und richtig ist.

Wundernormal

„Denn für Gott ist nichts unmöglich.“ (Lk 1, 37)

So viel scheint uns nicht mehr zu retten, nicht zu ändern… unmöglich! Deswegen ist es ein Prozess, an Gott zu Glauben, weil wir tief und stark unser Denken, die Grundlagen unserer Weltanschauung ändern müssen, denn für Gott ist nichts unmöglich!

Und die erste Stufe in die Richtung liegt in der Demut: Du bist nicht der Mittelpunkt der Welt und deine Einschätzung der Dinge, der Situation und der Menschen ist einseitig und eng. Das ist keine Beleidigung, sondern Feststellung der Tatsachen und damit der erste Schritt in die Freiheit der breiten Sichtweise Gottes!

Tanken


„Er gibt dem Müden Kraft, dem Kraftlosen verleiht er große Stärke.“ (Jes 40, 29)

Wenn viel ansteht und wir immer müder werden, schauen wir selten auf unsere schwindenden Kräfte und verordnen uns eine notwendige Pause. In solchen Situationen schauen wir zu oft auf die Menge der Arbeit, die noch zu erledigen ist und verordnen uns noch mehr Tempo!

Gott sagt eindeutig und für jede Situation zu, dass Er dir Kraft verleihen wird, wenn du müde bist. Dafür musst und DARFST du bei ihm kurz anhalten und seine Nähe einatmen, das Geschenk seiner Kraft annehmen, bevor du weiter rennst.

Nikolaus


Er hatte Augen und Herz für die Bedürftigkeit des Anderen. Er hat sich nicht im Mittelpunkt gestellt. Er hat verstanden, wer der Mensch ist, dass er nicht nur die Grundbedürfnisse gestillt bekommen muss, sondern auch Freude zu erleben braucht. Deswegen schenkte er das Nötige, aber auch das nicht unbedingt Notwendige, um damit neben der materiellen Dinge auch die Freude zu schenken.

Du darfst heute dir und anderen das Notwendige schenken, aber auch einfach eine kleine Freude.

Wahre Freude


„Die Wüste und das trockene Land sollen sich freuen, die Steppe soll jubeln und blühen.“ (Jes 35, 1)

Wir freuen uns ganz spontan und natürlich wenn alles glimpflich läuft oder wenn sich etwas besonders Gutes ereignet. Deswegen meinen wir, dass sich Dinge um uns beruhigen und Gedanken oder Gefühle in uns klären müssen, damit wir die Freude in uns haben. Gott ruft uns auf, uns zu freuen, bevor alles klar und gut ist! Schon als Wüste, also noch in einem Zustand, wo eigentlich alles zum Leben fehlt, sollst du dich freuen. Noch mehr als das: Gott verspricht, dass die Freude in der Wüstenzeit die Situation verändern wird! Die Steppe soll jubeln und Blüte hervorbringen, also etwas, was aus der Natur in der Steppe nicht oder selten vorkommt. Schwere Zeit mit Freude anzugehen, wird die Zeit der Veränderung beschleunigen, ja, kann sogar aus dürren Zeiten fruchtbare Zeiten machen.

Aber wie und worüber kann ich mich freuen, wenn keine sichtbare oder spürbare Gründe zur Freude da sind, ja, wenn die Situation sich zu verschlechtern scheint? Das sagt die Lesung heute und die ganze Adventszeit immer wieder. Der Hauptgrund der Freude soll immer die Nähe des Herrn sein, auch wenn sie nicht immer spürbar ist. Auch und gerade in schweren Zeiten werden die Gedanken und die Herzen durch das Vertrauen erhellt, dass Jesus mir nahe ist und sich um mich kümmert.

Geduld


„Der Gott der Geduld und des Trostes aber schenke euch, eines Sinnes untereinander zu sein, Christus Jesus gemäß.“ (Röm 15, 5)

Ist dein Gott der Gott der Geduld und des Trostes? Schaut er wohlwollend auf dich und begleitet dich geduldig? Und ist er es auch in dem Sinne, dass du ihm gemäß geduldig und tröstend auf dein Gegenüber eingehst?

Müde?


„Als Jesus die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren müde und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben.” (Mt 9, 36)

Jesus zu folgen, auf Jesus zu zukommen bringt Erholung, Ruhe. In seinem Mitgefühl findest du alles, was dir heute fehlt.