Qual der Wahl?


„Hiermit lege ich dir heute das Leben und das Glück, den Tod und das Unglück vor.“ (Dtn 30, 15)

Jeden Tag neu, in jeder Situation stehen beide Möglichkeiten vor dir. Selbst unter ungünstigen oder ganz schweren Umständen, kannst du dich immer noch entscheiden auf welche Art und Weise du das Ganze nimmst. Wenn man sich vor der Wirklichkeit sperrt und wehrt oder vor ihr flieht, wenn man aufgibt oder Trübsal bläst, trifft man auch eine Wahl und zwar eine, die noch mehr Leben raubt als die äußeren Umstände selbst.

Also heute, jetzt: Leben oder Tod? Glück oder Unglück?

Staub im Himmel


Vom Staub bist du genommen und zum Staub kehrst du zurück! Kehr um und glaub an das Evangelium!

Diese beiden Sätze sind die Botschaft, die uns den richtigen Eintritt in die Fastenzeit ermöglicht. Es bedeutet: ich bin vergänglich. Ohne Gott alles wer ich bin, was ich kann, was ich habe, zerfällt und hat keine bleibende Bedeutung. Wenn ich das Evangelium von Jesus Christus verinnerliche und lebe, öffnet sich mir nicht das Ende im Grab, sondern der Anfang der himmlischen Glückseligkeit.

Beharrlich


„Sei tapfer und stark, zur Zeit der Heimsuchung überstürze nichts! 
Hänge am Herrn, und weiche nicht ab, damit du am Ende erhöht wirst.“ (Sir 2, 2-3)

In schweren Zeiten, wenn nicht alles in oder um uns gut läuft, versuchen wir so schnell wie möglich eine Lösung zu finden oder herbeizuführen. Gott sagt, dass wir gerade dann vorsichtig und aufmerksam sein sollten, nichts überstürzen. Denn eine Krise frisst sowieso viel von unserer Lebensenergie, dann sollen wir uns nicht noch mehr überfordern und alles eigentlich langsamer angehen als sonst.
Und Gott fügt hinzu, wenn du eine Lösung von ihm willst, musst du bei ihm aushalten, auch und gerade wenn die Lösung nicht in deinem Tempo und nicht von der erhofften Seite kommt. Denn dank dem wird es eben nicht deine Lösung, sondern seine!

Glaube tut Wunder

„Alles kann, wer glaubt.“ (Mk 9, 23)

Nicht fasst alles! Nicht ein bisschen, sondern alles ohne wenn und aber. Daher ist es klug den eigenen Glauben zu stärken. Noch klüger ist dem Beispiel des Vaters aus dem heutigen Evangelium zu folgen und Jesus um Glauben zu bitten, denn er heilt nicht nur den Körper, sondern auch die zweifelnde Seele.

Ich Du?


„Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ (Lev 19, 18)

Mal ehrlich: wie sehr liebst du dich? Wie gut und schnell vergibst du dir Misserfolge, peinliche Situationen?

Derart Fragen sind wichtig für die Menschen um dich, denn nur so viel Liebe wie du zu dir selbst hast, hast du auch für andere Menschen. Nicht mehr!

Nebel

„Da kam eine Wolke und warf ihren Schatten auf sie, und aus der Wolke rief eine Stimme: Das ist mein geliebter Sohn.“ (Mk 9, 7)

Was im ersten Moment dunkel, bedrückend erscheint, kann sich als die Stimme Gottes erweisen. Deswegen sollen wir nicht sofort die unangenehmen Situationen abweisen, nach besseren Umständen suchen. Aushalten und Gott fragen.

Kraftakt


„Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“ (Mk 8, 34)

Sich selbst zu verleugnen und das Kreuz, das Leid zu akzeptieren, anzunehmen?!

Diese Einladung Jesu ist kein Ausdruck der Resignation, eines Verlierer-Syndroms, sondern seines großen Vertrauens, dass du stark bist, und zwar so stark, dass du selbst die unangenehmsten und schwersten Anteile deiner selbst und deines Lebens anpacken und bewegen kannst – bevor sie dich packen und gefangen nehmen.

Wenn wir nämlich vor dem Kreuz weglaufen, dann verschwindet es nicht, sondern bleibt es irgendwo als eine verborgene Bedrohung , die jede Zeit auf uns fallen kann. Ähnlich ist es mit unserem Ego. Wenn ich es nicht bewusst überwinde, dann wird es mich früher oder später an der Nase führen.

Jesus macht dir also Mut das Leben von der dunklen Seite her anzupacken, dann wirst du deine und seine Kraft in dir spüren!

Neuanfang


„Gott segnete Noach und seine Söhne und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar, vermehrt euch, und bevölkert die Erde!“ (Gen 9, 1)

Der Segen, den Gott nach der Flut spricht, ist derselbe, den er zu Beginn zu den ersten Menschen ausgesprochen hat. Nach jeder großen Katastrophe, dunklen Phase, schenkt Gott einen Neuanfang!

Bewegungsgrund

„Da entfernte Noach das Verdeck der Arche, blickte hinaus, und siehe: Die Erdoberfläche war trocken. Da sprach Gott zu Noach: Komm heraus aus der Arche! Da kam Noach heraus.“ (Gen 8, 13-18)

Noah sieht mit eigenen Augen, dass die Erde trocken wurde, dennoch verlässt er die Arche nicht. Erst auf Gottes Wort bewegt er sich.

Gott hat ihn bewegt die Arche zu bauen und in sie einzusteigen, und das rettete nicht nur Noah und seine Familie, sondern auch Lebewesen aller Art. Jetzt will Noah nichts, nicht mal das Offensichtlichste, ohne Gottes Hinweis oder Einladung. Er weißt jetzt, dass die Stimme des Herrn das Leben rettet und die Ablehnung von Gottes Wort (auch aus den offensichtlichen Gründen) die Situation nur kurzfristig oder nur scheinbar verändert.

Wer oder was bewegt dich zu Handeln? Nimmst du dir überhaupt die Zeit, deine eigenen  Motive wahrzunehmen oder handelst du oft halbautomatisch?

Chance

„Euch musste das Wort Gottes zuerst verkündet werden. Da ihr es aber zurückstoßt und euch des ewigen Lebens unwürdig zeigt, wenden wir uns jetzt an die Heiden.“ (Apg 13, 46)

Paulus machte aus dem größten Hindernis die größte Chance. Als die Tür nicht aufgehen wollte, öffnete er das Fenster.

Ich weiß nicht ob in jeder Situation die Lösung schon immer auch vorhanden ist. Ich weiß aber, dass wir zu oft und zu schnell aufgeben. Lass dich von den Umständen aus der gewohnten Bahn, aus deiner Komfortzone bringen und dich dadurch von Gott herausfordern. Such mit ihm beharrlich nach einer Lösung.