Schatten

„Das Gesetz enthält nur einen Schatten der künftigen Güter, nicht die Gestalt der Dinge selbst.“ (Hebr 10, 1)

Alles, was wir über Gott lesen, hören, wissen ist nur ein Schatten davon, wer er ist, also eher ein dunkler Umriss als klares Erkennen. Der Schatten kann uns zu der Person führen, von der er ausgeht, wenn wir das dunkle Gespenst nicht für die Person selbst halten und uns den dunklen Gedanken, Gefühlen stellen.
Wenn Gott einlädt, tiefer zu gehen, bedeutet es, dass die Oberfläche nicht alles ist, und nicht auf der Oberfläche wirst du den Sinn und die Schönheit des Lebens und deiner selbst finden.

Einheit

„Wenn ein Reich in sich gespalten ist, kann es keinen Bestand haben.“ (Mk 3, 24)

Die Einheit ist kein Zusatzteil, ohne den alles zwar weniger schön, aber dennoch funktionieren wird. Ohne Einheit – sagt Gott ganz deutlich – können die Sachen gar nicht bestehen: Familien, Gemeinden, Gemeinschaften, und DU auch nicht. Denn wenn du innerlich zerrissen bist, verbrauchst du viel Kraft und Zeit ohne etwas bewegt zu haben. Wenn du in dir selbst nicht schlüssig bist, ist dein ganzes Tun ein hin und her, und du kommst keinen Schritt voran.

Und: Wie willst du mit Anderen einig werden, wenn du nicht mal dir selbst treu bist?

Spaltung


„Duldet keine Spaltungen unter euch.“ (1 Kor 1, 10)

Spaltungen zu überwinden bedeutet viel Arbeit, denn es müssen nicht nur Meinungsverschiedenheiten geklärt werden, sondern auch das verletzte Gefühl, damit ich mich nicht zurückziehe, verstecke. Es bedeutet also auch viel Gebet und Gnade Gottes, damit ich bereit sein kann, über meine sicheren Grenzen zu schauen und zu gehen.

Dennoch ruft Gott uns dazu auf, keine Spaltung zu dulden, also keine Mühe zu scheuen, damit die Spaltung so schnell wie möglich überwunden sein kann.

Ungeduldig


„Christus aber ist gekommen als Hoherpriester der künftigen Güter.“ (Hebr 9, 11)

Wir wollen jetzt erfahren, genießen, kosten. Jetzt wollen wir Gnade und Fülle. Die Botschaft vom künftigen Glück reicht uns nicht aus.

Auf der anderen Seite gerade dieses ungeduldige Streben nach JETZT schon haben müssen… macht uns fertig und macht uns gefangen. Der Abstand zu dem Ziel muss uns nicht runterziehen, sondern uns aufrichten und ausrichten, dem Moment jetzt wieder seinen Sinn geben, und zwar als ein Punkt auf dem Weg und nicht das Ergebnis, nicht Endzustand, wo alles perfekt sein muss, wo ich auch schon als fertiger Mensch keinen Raum mehr für Fehler habe.

Christus segnet uns heute! Erinnert uns aber auch: heute muss nicht alles perfekt sein, denn das wird es erst im Himmel sein.

Herzlich


„Ich lege meine Gesetze in ihr Inneres hinein und schreibe sie ihnen in ihr Herz.“ (Hebr 8,10)

Hast du Herz für Gottes Gesetze verloren? Oder anders: Hältst du an den Gesetzen, aber Herz für Gott hast du nicht?

Herz und Gesetz können sich widersprechen. Aber Gott will sie verbinden, indem er sein Gesetz in dein Herz schreibt, indem sein Wille von dir verinnerlicht wird.
Dein Herz ist am wildesten nicht, wenn es sich von Gesetz befreit, sondern wenn es das Gesetz der Liebe Gottes vernommen hat und grenzenlos wie Gott zu lieben lernt.

Heilsame Entschiedenheit


„Jesus heilte viele, so dass alle, die ein Leiden hatten, sich an ihn herandrängten, um ihn zu berühren.“ (Mk 3, 10)

Wenn du geheilt werden willst, darfst und sollst du dich vordrängen, um Jesus zu Berühren. Denn auch zwischen dir und ihm steht eine Menge, und zwar eine Menge an Selbstzweifeln, an falschen Glaubenssätzen und an anderen Stimmen und Blockaden.
Heute soll dich nichts aufhalten können. Dringe zu Jesus durch und lass dich von ihm berühren!

gut genug

„Was ist am Sabbat erlaubt: Gutes zu tun oder Böses, ein Leben zu retten oder es zu vernichten?“ (Mk 3, 4)

Am Sabbat war viel verboten. Man hatte sehr eingeschränkte Handlungsmöglichkeiten. Jesus zeigt aber, dass selbst, wenn es uns scheint: ich kann sehr wenig tun, kann ich immer noch das Eine: Lieben! Und aus Liebe Gutes tun, denken oder sagen.

Im Alltag schränken uns nicht so sehr die Vorschriften ein, wie unsere eigenen Vorstellungen, Ängste, Sorgen, innere Richter. Jesus kann uns auch in dieser inneren Enge helfen, das Gute zu tun und uns daran bestärken: auch das kleinste Gut ist gut genug!

Gedächtnisübungen

„Gott ist nicht so ungerecht, euer Tun zu vergessen und die Liebe, die ihr seinem Namen bewiesen habt.“ (Hebr 6, 10)

Gott leidet nicht unter Demenz. Er kann sich an alles Gute und Liebevolle in Deinem Leben erinnern. Kannst du dich an alles erinnern, was Er dir Gutes getan hat, an all seine Liebe? Weißt du zumindest noch wie viel Gutes er dir gestern geschenkt hat?

 

Nicht Gott hat schlechtes Gedächtnis, wir machen keine Gedächtnisübungen, wenn wir nicht jeden Morgen und Abend bewusst danken.

Flickerei


„Niemand näht ein Stück neuen Stoff auf ein altes Kleid; denn der neue Stoff reißt doch vom alten Kleid ab, und es entsteht ein noch größerer Riss.“ (Mk 2, 22)

Um den Alltag in Ordnung zu bringen, reicht es manchmal sich über kurze Zeit zusammenzureissen oder eine Kleinigkeit zu verändern. Aber Jesus meint nicht „Raus aus dem Chaos“ oder „Ich helfe dir dein Leben in Ordnung zu bringen“. Jesus meint kein Flicken oder Reparieren. Er meint ein ganz neues Leben, ein ganz neues Gewand. Und dafür musst du zunächst ganz nackt vor Gott stehen, aufhören zu versuchen die Macken, Fehler, Mängel mit Verdiensten und Leistungen zu verbergen, zu zudecken.

Jesus will dein Herz ganz, dein Leben ganz. Er will dir  das neue Gewand des Kindes Gottes schenken und dafür kann es keine halbe Sache sein:  Gott kümmert sich ein bisschen und ein bisschen ich selbst. Ein bisschen was Jesus will und ein bisschen, was ich für das Beste halte.

Er hat was ganz Neues mit dir vor! Eine GANZ und nicht HALB neue Zukunft.

Weber

„Jetzt aber hat der Herr gesprochen, der mich schon im Mutterleib zu seinem Knecht geformt hat, damit ich Jakob zu ihm heimführe und Israel bei ihm versammelt werde.“ (Jes 49, 5)

Wenn Gott jede Zelle deines Körpers, jedes Atom, jede Form und auch jeden kleinsten Anteil deiner Seele bewusst gewoben hat, sollte er auch nicht so aufmerksam und liebevoll an deinem Leben, an deinem Alltag weben?

Wir sehen die einzelnen Kreuze…. Jeder Tag – ein Kreuz. Der göttliche Weber sieht das wunderschöne und einzigartige Muster deiner Person, deiner Seele, deiner Lebensgeschichte. Vertrau ihm, dass das, was sich heute als Kreuz anfühlt, eine wichtige Stelle in dem schönsten Bild seiner Liebe zu dir ist.