Inständig beten


„Solange Mose seine Hand erhoben hielt, 
war Israel stärker; sooft er aber die Hand sinken ließ, war Ámalek stärker.“ (Ex 17, 11)

Was kann man da tun, es hilf nur noch beten… Den Satz kann man als den Glauben in die Macht des Gebetes verstehen oder als Überzeugung, dass ich alleine alles Regeln soll und das Gebet nur in allerletzter Not. Mit anderen Worten ist dann der Satz ein Ausdruck der Verzweiflung.

Das heutige Bild des Mose auf dem Berg im Gebet und seines Volkes, das unten im Tal solange die Oberhand im Kampf ums Lebens behält, solange Mose betet, strahlt eine andere Aussage über die Bedeutung des Gebetes aus. Das Beten ist zu jeder Zeit so wichtig wie Atmen und Essen. Ohne Gebet werde ich schwächer, trauriger, angespannter… und kann mein Leben nicht so voll auskosten und so gut gestalten. Das Beten ist mindestens genauso wichtig wie mein Einsatz für mein Leben, weil Gott jeden Tag eine deutlich größere Rolle bei der Gestaltung deines Alltags spielt als du selbst.

Das inständige Gebet verändert mehr als all deine Pläne und Handlungen.

Heiliger Geist


„Der Gott Jesu Christi, unseres Herrn, der Vater der Herrlichkeit, gebe euch den Geist der Weisheit und Offenbarung, damit ihr ihn erkennt.“ (Eph 1, 17)

Gott zu erkennen geht also nicht ohne das Wirken Seines Geistes in uns. Gott erkennst Du also nicht durch Studium allein und nicht hauptsächlich durch geistige Bücher, nicht durch Wissen über Gott. Wie jede Person, lernen wir Ihn im Gespräch, im Teilen des Lebens mit Ihm.
Heute lesen wir, dass selbst das nicht alles ist, dass all das noch das Licht des Heiligen Geistes in dir braucht. Das echte Abenteuer mit Gott beginnt beim Anrufen seines Geistes, bei der Erfahrung, dass Gott selbst in dir wohnt und wirkt!

Plan

„Durch Christus sind wir als Erben vorherbestimmt und eingesetzt nach dem Plan dessen, der alles so verwirklicht, wie er es in seinem Willen beschließt.“ (Eph 1, 11)

Wieder ein wundervolles Versprechen! Und man kann dabei überlegen, was das jetzt bedeutet, bin ich frei oder ist alles vorherbestimmt?!
Aber man kann es einfach genießen! Die Zusage: Am Ende wird alles gut! Der beste, weiseste und liebevollste Plan wird in Erfüllung gehen!

Gott lässt Dir volle Freiheit! Das stört seine Allmacht nicht! Das heißt, du kannst seine Pläne nicht kaputt machen. Schließlich musst du dich nicht zu wichtig nehmen, oder positiver ausgedrückt: Du darfst Gott zutrauen, dass so groß Du auch bist, Er unendlich größer ist. Sein Plan geht in Erfüllung, ja, auch gerade in diesem Moment!

Reicher Segen

„Gott hat uns mit allem Segen seines Geistes gesegnet durch unsere Gemeinschaft mit Christus im Himmel.“ (Eph 1, 3)

Du bist nicht nur ein bisschen gesegnet und auch nicht viel. Gott versichert Dich, dass du mit ALLEM Segen seines Geistes gesegnet bist! Dir fehlt nichts an Segen Gottes! Du darfst ihn nur anpacken und auspacken. Die Fülle des Segens steht Dir zu, sei nicht scheu sie anzunehmen und zu nutzen.

Noch mehr sagt Gott dir heute zu. Wenn du betest, dann hast du nicht nur ein bisschen Kontakt oder Zugang zu Jesus, sondern eine Gemeinschaft mit dem, der im Himmel ist. Dein Gebet erreicht den Himmel, erreicht Gottes Wesen! Erlaub dir, dass die Fülle seines Segens dich erreich und dein Leben erfüllt!

Geistlich

„Wenn wir aus dem Geist leben, dann wollen wir dem Geist auch folgen.“ (Ga 5, 25)

Was unsere Sinne berührt, kann uns auf Gott hinweisen. Meistens fesselt es aber unseren Blick, unsere Aufmerksamkeit. Wir sind aus Fleisch und Blut und die überwiegen in unserem Leben. Dennoch sind wir nicht nur körperlich, sondern auch geistige Wesen. Auch unser Geist braucht also bestimmte Zeit, und das an jedem Tag neu.

Wir Christen haben darüber hinaus eine wunderbare Offenbarung von Gott bekommen, dass er unseren Geist, mit seinem eigenen Geist erfüllen, heilen, stärken und trösten will. Wenn deine Seele also weint, bist du nicht auf deine eigenen Möglichkeiten eingeschränkt. Gott selbst wohnt in deinem Geist. Wenn du nach innen schaust, im Inneren suchst, beginnt eine ganz neue Qualität des Lebens.

Freiheit

„Zur Freiheit hat uns Christus befreit. Bleibt daher fest und lasst euch nicht von neuem das Joch der Knechtschaft auflegen!“ (Ga 5, 1)

Freiheit ist also ein Geschenk. Wenn du nicht weiter weißt, wenn es eng wird um dich, wenn du manche Muster, Gewohnheit nicht selbst überwinden kannst, kann und will Christus dich zur Freiheit befreien.

Die Freiheit ist aber laut demselben Satz von Paulus eine Aufgabe. Sie ist, wenn sie einmal geschenkt ist, in deiner Macht und Verantwortung. Du kannst die neuen, noch unsicheren Wege langsam erkunden oder wieder dieselben Muster, dieselben scheinbar sicheren Wege nehmen, die in der Enge münden.

Was raubt dir Freiheit, was ist nur eine Scheinsicherheit? Verlass dich ganz auf den Weg Jesu, der manchmal nicht leicht ist und einiges abverlangt, aber ein Weg echter Freiheit und Liebe ist.

frei wie ein Kind

„In der Schrift wird gesagt, dass Abraham zwei Söhne hatte, einen von der Sklavin, den andern von der Freien… Daraus folgt also, meine Brüder, dass wir nicht Kinder der Sklavin sind, sondern Kinder der Freien.“ (Ga 4, 22. 31)

In uns sind auch zwei Anteile: einer der nach Freiheit strebt und einer, der dir selbst die Flügel abschneidet, der dich und das Gute in Frage stellt, runter zieht und klein macht.

Aus dem Vergleich bei Paulus im Galaterbrief geht hervor, was uns einschränkt und versklavt sind nicht Gebote Gottes, sondern das Vertrauen auf mich selbst anstatt auf Gott. Ich werde frei, wenn ich mich ihm völlig anvertraue, wenn ich wie ein Kind vertrauensvoll ihn mein Leben führen und gestalten lasse. Wenn ich dagegen selbst alles richtig und gut machen will, schaltet sich bald nicht nur die Überforderung ein, weil es nicht meine Kapazität ist, die Welt in Ordnung zu halten. Es schaltet sich auch der Anteil hinzu, der klein Macht.

Gott alles zu überlassen ist kein Schritt der dich unmündig macht. Es ist der erste Schritt in die Freiheit. Es ist, wie wenn ein kleines Sklavenkind, das bisher schwere Aufgaben erfüllen müsste, sich von seinem Herrn, adoptieren lassen würde. Dann ist Plötzlich der Machthaber derjenige, der dem Kind dient und für es sorgt. Die Last wurde zur Freiheit.

Treue

„Wenn wir untreu sind, bleibt er doch treu, denn er kann sich selbst nicht verleugnen.“ (2 Tim 2, 13)

So sehr identifiziert sich Jesus Christus mit dir, mit deinen Erlebnissen, Sorgen, ja, sogar mit deinen Fehlern, dass er nicht gegen dich sein kann, ohne gegen sich selbst zu sein. Du bist seit der Taufe eins mit ihm. Er sieht dich an und liebt dich, wie sein eigenes Fleisch und Blut. Das heißt, dass du das Heil, die Fülle, die Gesundheit und die Liebe, die ihn erfüllen, in dir haben kannst, und dich stets angenommen, vollkommen, erfüllt, erlöst fühlen kannst, wenn du in seiner Gegenwart lebst.

Täter


„Selig sind vielmehr die, die das Wort Gottes hören und es befolgen.“ (Lk 11, 28)

Das Wort der Bibel ist an vielen Stellen zumindest unbequem, wenn nicht hart. Man will Manches überhören, es nicht so ganz ernst nehmen, weil sonst hat man den Eindruck, dass das Wort Gottes mich, meine Wünsche, Pläne, Vorstellungen einschränkt, stört, ja, vielleicht Unmögliches, oder genau das, was ich nicht möchte von mir fordert.

Aber Jesus sagt, dass die Täter seines Wortes viel mehr gesegnet und glücklich sind, als die, die im menschlichen Sinne alles erreicht haben.

Bibel mit Perlen


Der Rosenkranz ist nicht ein mehr oder weniger bewusstloses Plappern derselben Worte, sondern eben ein höhst meditatives Gebet. Bei dem wiederholen derselben Worte, kann ich die Ablenkung mindern und meine Gedanken auf die Betrachtung der gegebenen Geheimnisse aus dem Leben von Jesus und Maria lenken.
Es ist also idealerweise ein Gebet mit der Bibel, und zwar so wie die Bibel weitergegeben wurde, mit einer bildreichen Sprache. Diese Bilder, Szenen aus dem Evangelium führe ich mir beim einzelnen Geheimniss des Rosenkranzes vor Augen.