37. Unehrlich

„Dieser Mensch tut viele Zeichen. Wenn wir ihn gewähren lassen, werden alle an ihn glauben. Dann werden die Römer kommen und uns die heilige Stätte und das Volk nehmen.“ (Joh 11, 47-48)

Es ist dreist, zynisch und unehrlich zu sehen, wie die Wirklichkeit eigentlich ist und dennoch  die Tatsachen für eigene Zwecke anders auszulegen, oder gar gegen sie zu wirken.

Das ist ein Verrat an der Wahrheit.

36. Undankbarkeit

„In jener Zeit hoben die Juden Steine auf, um ihn zu steinigen. Jesus hielt ihnen entgegen: Viele gute Werke habe ich im Auftrag des Vaters vor euren Augen getan. Für welches dieser Werke wollt ihr mich steinigen?“ (Joh 10, 31-32)

Für gute Werke keine Dankbarkeit zu erfahren, tut weh. Aber Ablehnung, Abgrenzung und Gewalt dafür zu bekommen zerschmettert die Seele. Jesus leidet jeden Tag unter der Undankbarkeit von uns Menschen.

35. Hoffnungslos


„Da hoben sie Steine auf, um sie auf ihn zu werfen. Jesus aber verbarg sich und verließ den Tempel.“ (Joh 8, 59)

Es waren keine leere Drohungen. Die Gewalt gegen Jesus verdichtete sich immer mehr.

Wir hoffen immer auf bessere Zeiten, dass sich die Situation zum Guten wendet. Jesus wurde immer mehr abgelehnt und bekämpft.

34. Wahrheitsmörder

„Jetzt aber wollt ihr mich töten, einen Menschen, der euch die Wahrheit verkündet hat, die Wahrheit, die ich von Gott gehört habe.“ (Joh 8, 40)

Wir würden nie zugeben, dass wir die Wahrheit stilllegen wollen, ja, wir merken es selber oft nicht, wenn wir an der Wahrheit vorbei leben, denn wir wollen die Wahrheit und sind doch Meister des Selbstbetrugs.

Auf jeden Fall dürfen wir nie leichtfertig meinen: ich bin total ehrlich mir selbst gegenüber. Diese, wie jede andere Ehrlichkeit, wird an der Wahrheit des Evangeliums Jesu gemessen. Deswegen ist die mehr oder minder bewusste Ablehnung der Wahrheit immer eine Ablehnung von Jesus selbst.

33. Missverstanden

„Sie verstanden nicht, dass Jesus damit den Vater meinte.“ (Joh 8, 27)

Jesus ist gekommen, um zu bezeugen, dass Gott weder fremd, noch weit weg, noch desinteressiert, noch gar gegen den Menschen ist. Jesu ganzes Dasein und seine ganze Verkündigung stellt Gott als den Vater vor. Und Jesus wird so viel anderes zugeschrieben, dass er ein politische Kämpfer sei, ein Revolutionär, ein Guru, ein gutes Vorbild…

Wer Seinen Vater nicht in Jesus erkennt, lässt Jesus allein und missverstanden zurück.

32. Dunkelheit

„Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ (Joh 8, 12)

Dass viele lieber Dunkelheit wählen als sein Licht, schmerzt den, der alle Menschen für das ewige Glück in seinem Licht geschaffen hat.

31. Gegner

„Mit diesen Worten wollten sie ihn auf die Probe stellen, um einen Grund zu haben, ihn anzuklagen.“ (Joh 8)

Egal was er sagt, egal was er tut, ist es schlecht, kommt nicht gut an. Alles scheint vergebliche Mühe sein. Er kann machen was er will, sie sind immer gegen ihn.

Ohne Grund, also quasi aus jedem Grund angegriffen zu sein, ist sehr schmerzhaft und frustrierend. Das war Jesu Alltag.

30. Wahrheit

„So entstand seinetwegen eine Spaltung in der Menge.“ (Joh 7, 43)

Es tut gut, wenn alle uns mögen. Es fällt schwer, wenn mehrere gegen uns sind. Es ist eine ständige Versuchung: lieber den Zuspruch von vielen, als die Treue der Wahrheit zu erlangen.

Jesus kennt den schmerzhaften Preis der Wahrheit: die Spaltung der Menge. Widerspruch von vielen.

29. Lebensgefahr

„Die Juden waren darauf aus, Jesus zu töten.“ (Joh 7, 1)

Es ist für uns kaum vorstellbar ständig unter Menschen leben zu müssen, die einem nicht nur nichts Gutes wünschen, sondern aktiv daran sind, mir zu schaden, ja, mich zu töten. Das ist das giftige Klima, in dem Jesus ständig lebte, und das nur weil er Gott verkündete und Gutes tat.

28. Vergleiche

„Ich bin im Namen meines Vaters gekommen, und doch lehnt ihr mich ab. Wenn aber ein anderer in seinem eigenen Namen kommt, dann werdet ihr ihn anerkennen.“ (Joh 5, 43)

Jesus bringt die frohe Botschaft, dass Gott der liebevollste Vater ist und er wird mit der Botschaft abgelehnt. Wir wählen lieber andere Wege, die wir scheinbar mehr kontrollieren können, auch wenn sie nicht so voller Segen sind, auch wenn wir dann leisten, verdienen, uns abmühen müssen.

Gott und sein Weg stehen außer jedem Vergleich, dennoch wird er verglichen und oft als weniger gut abgetan. Kennst du den Schmerz, wenn jemand dich mit anderen vergleicht? Und wenn du nicht als so schön, gut und klug, wie die Anderen eingeschätzt wirst? Gott durchlebt diesen Schmerz jeden Tag bei Milliarden von Menschen.