Gehorsam

„Du glaubst: Es gibt nur den einen Gott. Damit hast du recht; das glauben auch die Dämonen, und sie zittern.” (Jak 2, 19)

Teufel glaubt, dass es Gott gibt und es hilft ihm nicht zum Guten. An Gott zu glauben verändert noch nicht das Leben, aber Gott zu glauben, dass ich für ihn einzigartig bin und er sich um mich in jedem Detail kümmert, das ist die Basis für ein ganz neues Leben!

Jesus

„Für wen halten mich die Menschen?

Da fragte er sie: Ihr aber, für wen haltet ihr mich?“ (Mk 8, 28-29)

Dieser Frage sollen wir uns immer neu stellen, weil sie wächst, reift, verändert sich so wie ich mich verändere, so wie die Welt auf mich aufprallt, mein Glaube wankt oder sich festigt, so nahe oder weit ich gerade von Jesus und seiner Liebe stehe.

Also nimm dir heute einen Moment nur für Jesus. Fasse den ganzen Mut ihm ehrlich zu sagen, wer er heute für dich ist und wer nicht. Das ist jedes mal neu sehr heilsam.

ganz Ohr

„Jeder Mensch soll schnell bereit sein zu hören, aber zurückhaltend im Reden.“ (Jak 1, 19)

So viele Worte werden gemacht in der heutigen Zeit, die immer lauter und immer leerer wird. Weniger Worte, mehr taten; weniger Worte, mehr Herz; weniger Worte, mehr Inhalt dahinter, dazu auch zu stehen, was ich sage, das brauchen wir, das brauchst du von den Anderen zu erleben, aber auch und vor allem an dir selbst. Gott schenkte uns nicht zufällig doppelt so viel Ohren wie Münder, damit wir zwei mal mehr zuhören als reden.

Glücklich

„Glücklich der Mann, der in der Versuchung standhält. Denn wenn er sich bewährt, wird er den Kranz des Lebens erhalten, der denen verheißen ist, die Gott lieben.“ (Jak 1, 12)

Glücklich ist nicht, der in keine Versuchung gerät. Glücklich bist du nicht in Zeiten, wenn alle Schwierigkeiten an dir vorbei gehen.

Glücklich ist, der standhält! Wer nicht flüchtet in Ersatzthemen, wer den Schmerz nicht sofort übertönt, wer nicht bei anderen Fehler sucht, sondern an die Substanz des eigenen Leben dran geht, wenn es schwer ist.

weitsichtig

Neben dem heiligen Benedikt, der als Vater des westlichen Mönchtums gilt, in dessen Klöstern viel von dem antiken Gedankengut aufbewahrt und weitergegeben wurde, sind auch viel später lebende Mönche, die wir heute als orthodoxe Christen bezeichnen würden zu Patronen Europas ernannt worden: Kyrill und Methodius. Die Kultur unseres Kontinents hat so reiche, tiefe, breite und mannigfaltige Quellen, dass wir innerlich verpflichtet sind, unsere Gedankenhorizonte stets zu erweitern, und vor allem unser Herz für Gott und für die Mitmenschen weit zu machen.

Wir schaffen es leider selten über den engen und ängstlichen Blick des eigenen Ich hinauszusehen. Es wartet aber so viel mehr auf uns in der Begegnung mit dem Anderen und vor allem in der Offenheit für Gott und für seine Perspektive.

Aufblühen


„Gesegnet der Mensch, der auf den Herrn vertraut 
und dessen Hoffnung der Herr ist. Er ist wie ein Baum, der am Wasser gepflanzt ist und zum Bach seine Wurzeln ausstreckt: Er hat nichts zu fürchten, wenn Hitze kommt; seine Blätter bleiben grün; auch in einem trockenen Jahr ist er ohne Sorge, er hört nicht auf, Frucht zu tragen.“ (Jer 17, 7-8)

Auf Gott zu bauen, auf ihn zu vertrauen, bedeutet nicht, dass nichts Unangenehmes auf uns zukommt. Dieses wundervolle Versprechen, dass unser Leben grünt, blüht und Früchte trägt besagt, dass es nicht nur unter günstigen Umständen passieren wird, sondern auch und gerade eben in schweren Zeiten.
Wer auf Gott vertraut, erfährt diese Fülle des Lebens aus Ihm heraus auch in der Hitze: wenn es brennt, oder wenn alles austrocknet. Gott sagt sogar: wenn das ganze Jahr trocken ist, also wenn die ganze Welt über lange Zeit am absterben zu sein scheint, wird Gottes Kraft und Liebe um so sichtbarerer an denen, die aus der täglichen Begegnung mit ihm Kraft und Weisheit schöpfen.

Mitfühlend

Ich habe Mitleid mit diesen Menschen.“ (Mk 8, 2)

Was mit einem Menschen passiert, was er erlebt, bewegt Jesu. Wie es dir geht, bewegt sein Herz, seine Gefühle. Du musst ihm nicht alles nochmals von vorne erklären, wie es dir geht, oder ihn überreden, dass er dir hilft; nur glauben, dass du ihm wichtig bist.

alles gut

„Außer sich vor Staunen sagten sie: Er hat alles gut gemacht; er macht, dass die Tauben hören und die Stummen sprechen.“ (Mk 7, 37)

Dieselben Menschen, die Jesus loben, wenn er ein Wunder tut, werden sich von ihm abwenden, wenn er unbequeme Dinge sagt.

Ist dein Glaube ein Gutwetterglaube, in dem es darum geht, was du von Gott bekommst, oder ist Gott der Wichtigste, auch wenn seine Wege durch dunkle und schmerzhafte Zeiten führen oder Verzicht fordern?

Mit Gott ist alles gut auch und oft gerade dann, wenn sich nichts gut anfühlt.

Unerhört?

„Sie bat ihn, aus ihrer Tochter den Dämon auszutreiben. Da sagte er zu ihr: Lasst zuerst die Kinder satt werden; denn es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den Hunden vorzuwerfen.“ (Mk 7, 26-27)

Jesus, wie kannst du so mit einer leidenden Mutter umgehen?! Du vergrößerst nur ihr Leid! Hast du kein Mitleid??!! Das ist doch unerhört so mit den Menschen umzugehen!

Wir tendieren dazu, uns und Anderen schöne, gute Umstände zu schaffen zu gönnen. Jesus bleibt nicht an der Oberfläche und ist bereit zu verletzen, wenn er dadurch das Herz erreicht. Er behält auch recht mit seiner scheinbar frechen, unerhörten Art, weil seine harte Antwort die Frau zu einer Antwort des Glaubens bewegt, zu einem noch tieferem Vertrauen und zum demütigen Bekenntnis der Wahrheit, dass sie selbst nichts kann, und alles in Jesu Hand liegt. Nur so erlangte sie Heilung für ihre Tochter und für sich selbst.

Ihre Bitte bleibt nicht unerhört! Weil die unerhörte Art von Jesus ein unerhörtes Vertrauen in ihr weckt.

Fliehe nicht vor Schwierigkeiten und verzweifle nicht an unerhörten Gebeten. Vielleicht schenkt Gott dir dieses unerhört große Leiden, um ein Vertrauen in dir zu wecken, das das Ausmaß hat, das die erste Bedeutung des Wortes „unerhört“ im Wörterbuch ist: „außerordentlich groß, ungeheuer“.

 

Geborgen

„Er verließ die Menge und ging in ein Haus. Da fragten ihn seine Jünger nach dem Sinn dieses rätselhaften Wortes.“ (Mk 6, 16/17)

Die Jünger suchten in der Stille des Hauses ein intimes Gespräch mit Jesus, wo sie ihre Fragen, Verunsicherung angesprochen haben.
So kann die Nachfolge Jesu erst anfangen und gelingen, wenn du jeden Tag neu von der Menge der Gedanken, Stimmen und Aufgaben weg zu Jesus kommst und Geborgenheit in einem sehr persönlichen Dialog mit ihm suchst.