1%

Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr seid wie die Gräber, die außen weiß angestrichen sind und schön aussehen; innen aber sind sie voll Knochen, Schmutz und Verwesung.

(Mt 23, 27)

Wenn wir 1% der Zeit und der Energie, die wir täglich verbrauchen, um bei den Anderen gut anzukommen, verwenden würden, um unser Inneres mit Gott zu füllen, würde sich bald alles in und an uns wirklich und nicht nur scheinbar verändern.

Gott in dir

Ich selbst mache dich heute zur befestigten Stadt, zur eisernen Säule und zur ehernen Mauer gegen das ganze Land…

Mögen sie dich bekämpfen, sie werden dich nicht bezwingen; denn ich bin mit dir, um dich zu retten – Spruch des Herrn.

(Jer 1, 18-19)

Ohne Gottes Hilfe und Kraft verbrauchen wir schnell unsere Möglichkeiten. Aber er will in dir sein und wirken. Ruf zu ihm jeden Morgen und bitte, seine Liebe und Macht in dir zu spüren!

Auserwählt

Wir wissen, von Gott geliebte Brüder, dass ihr erwählt seid.

(1 Thess 1, 4)

Siehst du dich als von Gott auserwählt aus?

Wir wissen über Gott und über seine Liebe, aber sich so nahend so besonders zu fühlen, als sein besonderes, auserwähltes Kind ist ungewöhnlich und fällt uns nicht leicht. Gott erinnert dich heute, dass du von ihn auserwählt und berufen bist. Er weiß alles, was du erlebst und er möchte sich wirklich kümmern!

Herr

Denn wer hat die Gedanken des Herrn erkannt?

(Röm 11, 34)

Wir meinen nicht nur im Alltag besser zu wissen als Gott, was für uns gut ist, denn wir entscheiden uns nicht selten gegen Sein Wort. Wir glauben manchmal sogar ihm sagen zu dürfen, was er besser machen könnte.

So wenig verstehen wir von dem Unterschied zwischen Gott und uns schwachen Menschen, denen heute das und morgen was anderes als gut erscheint.

selbstehrlich

Sie schnüren schwere Lasten zusammen und legen sie den Menschen auf die Schultern, wollen selber aber keinen Finger rühren, um die Lasten zu tragen.

(Mt 23, 4)

Wahre Größe des Menschen liegt nicht darin, dass er weiß, was richtig und was falsch ist, dass er bei sich und bei Anderen klar sagen kann, was die beste Lösung, was der beste Weg ist, sondern darin, dass er kleine Schritte Tag für Tag geht, auch wenn er noch weit weg von seinem Ziel entfernt ist und nur langsam das Gute vorantreibt. Ja, sogar, dass er irrt und nicht alles weiß und versteht, dennoch stets das Gute will und versucht es zu tun.

Jesus unterscheidet ganz scharf zwischen den Menschen die Worte tun, aber nicht tun, was ihre Worte sagen und den Menschen, die Taten vorweisen können, selbst wenn diese nicht perfekt und nicht groß sind.

Freundschaft

Wohin du gehst, dahin gehe auch ich, und wo du bleibst, da bleibe auch ich. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott.

(Rut 1, 16)

Der Name Rut bedeutet übersetzt Freundin und ihr Leben erzählt darüber, wie ein wahrer Freund sein soll. Obwohl sie nichts davon hat, mehr noch: eindeutig verliert sie die Chance auf ein gutes Leben, wagt sie einen Schritt in der Freundschaft. Sie steht zu ihrer Schwiegermutter bei.

Wie sich nachher zeigt, ist sie zu anderen Menschen auch freundlich und das wird bald reichlich belohnt.

Rut wählt zwischen einem äußeren Schatz und der Freundlichkeit und Freundschaft, die konkrete Schritte oder sogar Opfer bedeuten. Ihre Geschichte macht deutlich, dass der Mensch alles verlieren kann, aber wenn er seine Menschlichkeit bewahrt, ist er dennoch reich und kann sich glücklich schätzen.

Verliebter Jesus

Ein Engel sagte zu mir: Komm, ich will dir die Braut zeigen, die Frau des Lammes…. Die Stadt

(Offb 21, 9-12)

Die Stadt ist etwas eher chaotisches, hektisches. Es hat zwar feste Mauern und Straßen sowie Routinen, aber das Gewimmel des Lebens ist enorm. Jeder Mensch in der Stadt geht seinem Leben in eine andere Richtung nach.

Das soll die Braut Gottes sein, die Stadt? Das bedeutet, dass Gott kein ruhiges, geordnetes oder eintöniges Liebesleben führen will. Er liebt dich nicht trotz der chaotischen Gedanken und Gefühle, nicht erst, wenn du alles in Ordnung gebracht hast. Genau so wie du bist, liebt Gott dich, samt deinem Leben, das live, ohne nachzuschminken und ohne Generalprobe läuft.

Kopfstand

So werden die Letzten die Ersten sein.

(Mt 20, 16)

Diese Logik des Evangeliums mögen wir nicht. Wir stellen uns nicht gern hinten an. Wir kommen gerne vor, werden gerne gesehen und beachtet. Nach hinten geschoben, übersehen und… als das Letzte behandelt – wer kann sowas schon wollen.

Auf der anderen Seite, wenn sich einer vordrängt, sich in Vordergrund stellt? Der fällt gedanklich und gefühlsmäßig bei uns ganz nach hinten!

Also vielleicht ist es doch etwas wahres daran, dass wenn man hinten ansteht, man doch mal bemerkt und beachtet wird. Nur dafür braucht man Geduld und genug Selbstwertgefühl, dass man sich den Wert nicht zusätzlich erkämpfen muss.

Stellt Jesus alles auf dem Kopf oder steht alles Kopf und er muss es durch eine umgekehrte Logik richtig stellen? Es würde sich auf jeden Fall lohnen einmal seine Richtung bewusst auszuprobieren.

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ich bin…

Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast.

(Lk 1, 38)

Auch noch an einer anderen Stelle beschreibt Maria sich als eine Frau, die im Dienst an den Herrn steht. Sie hat klare Vorstellung, wer Gott ist und wer sie selbst ist. Gott erhebt jedoch jeden, der ihm dient zum Mitherrscher. Im Himmel werden wir alle mit Gott über die ganze Wirklichkeit verfügen, herrschen.

Wenn wir Maria als Königin des Himmels und der Erde ehren und anrufen, schreiben wir ihr nicht etwas zu, was ihr nicht zusteht, sondern etwas, das sie früher bekommt als alle anderen, weil sie sich demütiger und eindeutiger in den Dienst an Gott gestellt hat.

deine Wahl

Wenn du … willst.

(mt 19, 17)

Jesus lässt jedem volle Freiheit. Immer sagt er: wenn du willst!

Es kommt also auf dich auf deine Entscheidung an, denn von seiner Seite ist alles bereit.