Was erfüllt dich?


„Wisst ihr nicht, dass ein wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert?
Schafft den alten Sauerteig weg, damit ihr neuer Teig seid… Lasst uns also das Fest nicht mit dem alten Sauerteig feiern, nicht mit dem Sauerteig der Bosheit und Schlechtigkeit, sondern mit den ungesäuerten Broten der Aufrichtigkeit und Wahrheit.“ (1 Kor 5, 6-8)

Ein wenig Bitterkeit kann die ganze Stimmung verderben, ein wenig Misstrauen kann eine Beziehung durcheinander bringen, ein wenig Unehrlichkeit bedeutet, dass man nicht mehr ehrlich ist…
Schaffe Klarheit in deinem Kopf, Herz, Gewissen, damit alles was du tust von Liebe durchsäuert werden kann.

Keine leichte Aufgabe


„Niemandem bleibt etwas schuldig, außer der gegenseitigen Liebe!“ (Röm 13, 8)

Wir wollen perfekt lieben und perfekt geliebt werden, deswegen lieben wir ziemlich distanziert, im sicheren Abstand. Jesus sagt, dass die wahre Liebe auch ermahnen kann, also auch unangenehm werden kann und nicht verhüllt, was weh tut. Die wahre Liebe und die perfekte Liebe schließen sich gegenseitig aus, und wenn ich einen Menschen tatsächlich lieben will, dann sollte ich so schnell wie möglich die perfekte Version der Liebe vergessen, weil wir Menschen nicht perfekt sind.

Nie genug Dank

„Und was hast du, das du nicht empfangen hättest? Wenn du es aber empfangen hast, warum rühmst du dich, als hättest du es nicht empfangen?“ (1 Kor 4, 7)

Wenn uns Unzufriedenheit befällt, dürfen wir uns einen Moment Zeit nehmen und uns bewusst machen, was wir jeden Tag neu bekommen und aufrichtig  Gott danke sagen. Die Perspektive verändert sich dann von alleine.

Lobt Gott die, über die wir urteilen?

„Richtet also nicht vor der Zeit; wartet, bis der Herr kommt, der das im Dunkeln Verborgene ans Licht bringen und die Absichten der Herzen aufdecken wird. Dann wird jeder sein Lob von Gott erhalten.“ (1 Kor 4, 5)

Wenn du über mich urteilen willst, musst du zunächst eine Woche lang in meine Schuhe einsteigen – sagte einmal ein Dichter.

Paulus sagt, dass Gott ganz genau die Geschichte des Menschen kennt, über den ich urteile, sowie auch sein Herz. Solange ich nicht dasselbe Wissen über den Menschen habe Wie Gott, darf ich nicht urteilen. Mehr noch geht aus der Aussage von Paulus hervor: wenn ich den Menschen so kennen würde wie Gott es tut, würde ich nicht ein Urteil, sondern ein Lob aussprechen.

Selbsttäuschung


„Keiner täusche sich selbst!“ (1 Kor 3, 18)

Eine knappe Forderung des Apostels Paulus, die jedoch sehr viel verlangt. Sich selbst nichts vormachen, ganz ehrlich mit eigenen verborgenen Absichten umgehen, mehr noch: vor sich selbst zugestehen, dass ich selbstsüchtig, unbedacht oder nachlässig handelte, das bedarf Achtsamkeit und Mut zur Ehrlichkeit.

langsam aber sicher

„Milch gab ich euch zu trinken statt fester Speise; denn diese konntet ihr noch nicht vertragen. Ihr könnt es aber auch jetzt noch nicht.“ (1 Kor 3. 2)
Wie bei allen Fähigkeiten wird im Bereich des Glaubens, des Gebetes, der Spiritualität oder breiter gesehen der Persönlichkeit nicht von einem Anfänger verlangt, dass er große Klarheit in sich hat oder große Schritte tun kann. Auch das Innere braucht Übung und Ausdauer, und das in kleinen Portionen jeden Tag. Zu große Erwartungen an sich selbst und zu großes Tempo führen zur Frustration über Gott, über den Glauben, über sich selbst, oder über all das auf einmal.

Der Kampf in mir


Die erste Lesung spricht von Geist Gottes und die zweite vom menschenfeindlichen Geist. Das Herz des Menschen ist ein inneres Schlachtfeld auf dem sich ständig der Kampf zwischen gut und böse abspielt. Es sind nicht die großen Schauplätze der Politik, des Gesetzes auf denen das Gute in der Welt gestärkt oder gebrochen wird. Es ist mein Herz in dem ich es entscheide.

Spiritualität ohne Gott?

„Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt.“ (Lk 4, 21)

Nur Jesus kann es von sich sagen, dass sich Gottes Versprechen alle an ihm erfüllen, wo er ist, da wird Gottes Liebe, Gottes Wirken da, weil in ihm die ganze Fülle Gottes Wort.

Viele suchen heutzutage eine angenehme, rührende, oder entstressende Spiritualität. Aber wirklich tief, wirklich tief und spirituell ist, was Gott tut.

Ein einfaches Gespräch mit Jesus im Gebet hat mehr göttliches an sich wie alle Meditationen und Übungen ohne ihn.

Frei

„Du hast mich betört, o Herr, und ich ließ mich betören.“ (Jer 20, 7)

Gott zwingt uns nicht. Er lässt uns die Freiheit. Er will nichts was aufgezwungen ist. Manchmal wäre es einfacher, wenn er uns die Wahl nehmen würde, aber dann würden wir nicht reifen, nicht innerlich wandeln und vor allem würden wir nicht bereit seine unbegreiflich große Liebe anzunehmen.

kein schönes Fest…

Heute ist in der Liturgie der Tag des Martyriums vom Johannes dem Täufer. Es ist kein schönes Fest, weil Johannes seinen Kopf verliert, und das nur weil ein König seinen Kopf im übertragenen Sinne verloren hat.

Das Fest erinnert uns, dass beides immer zusammenwirken soll: Der Kopf braucht das Herz, damit die Sachen nicht zu kühl, unmenschlich angegangen werden. Das Herz braucht aber auch den Kopf, damit das Gefühlvolle nicht unvernünftig, und damit gegen den Menschen wird.