„Ich hasse eure Feste, ich verabscheue sie und kann eure Feiern nicht riechen. Weg mit dem Lärm deiner Lieder! Dein Harfenspiel will ich nicht hören, sondern das Recht ströme wie Wasser, die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach.“ (Am 5,21-23)
Gott spricht sich stark gegen bloß äußere und damit leere Frömmigkeit aus, die sich in festlichen Riten, frommen Posen und mit Ergriffenheit gesungenen Liedern laut und sichtbar macht, jedoch keine Umkehr des Herzens mit sich bringt. Was Gott gefällt ist recht zu handeln und gerecht zu sein, d.h. zu mir selbst genauso wie zu allen anderen.
Wahre Frömmigkeit bedeutet demnach ein liebevolles Herz für den Menschen, für jeden Menschen, einen nicht urteilenden Blick, ein geduldiges Ohr und eine milde Zunge. Kurz: mit allen Sinnen Gott nachzuahmen, also so menschlich sein, dass es schon ein bisschen himmlisch ist.