Zwei Jünger sind überfordert durch den Tod Jesu und durch alles, was rund um diese Katastrophe in Jerusalem geschah. Sie fliehen aus der Stadt, wenn auch nur wenige Kilometer. Hauptsache weg!
Dann sprechen sie mit Jesus, nennen in dem Gespräch das Problem beim Namen und plötzlich – trotz anbrechender Dunkelheit – kehren sie zurück zu dem Ort ihrer Probleme, und zwar schneller, als sie geflohen sind.
Die Geschichte der Emmaus-Jünger lehrt uns:
Manchmal ist die Flucht, der Abstand die einzige Option, wenn es uns zu viel oder zu schwer wird.
Eine dauerhafte Flucht in eine virtuelle, chemische, oder auch fromme Ersatzwelt bewirkt jedoch Entfremdung von sich selbst und vom eigenen Leben. Der Abstand von einem Problem soll letztendlich dazu führen, dass man sich der Wirklichkeit stellt und gestärkt zu der Enttäuschung, zu den problematischen Tatsachen zurückkehrt.
Die Rückkehr zu dem Problem ist ein langer Prozess, und erst, wenn ich wieder genug Kraft gewonnen habe, kann ich eine Gegenrichtung ansteuern.
Eine wichtige Hilfe in der Auseinandersetzung mit den Schwierigkeiten des Lebens stellt das Gebet dar. Die „Flucht“ ins Gebet hilft, neue Perspektiven zu gewinnen.
Das Gespräch mit Jesus ist ein sicherer Raum, um die Probleme, Ängste, Enttäuschungen beim Namen zu nennen und sich somit all dem zu stellen, und zwar nicht allein, sondern mit und vor Gott.