Ichgott

„Kein Sklave kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den andern lieben, oder er wird zu dem einen halten und den andern verachten.“ (Lk 16, 13)

Schon vor Jahrtausenden sind Menschen darauf gekommen, dass die Aussage, dass man keinen Gott ehrt falsch ist und nur die Frage gilt: WELCHEN Gott ehrst du?

Wenn es nicht Gott im Himmel ist, dann ist es ein anderer Wert, eine Person, denen wir eine absolute, höchste und damit göttliche Bedeutung und Stellung zuschreiben.

Und was den meisten von uns die Verehrung des einen Gottes unmöglich macht ist die unbewusste Verehrung von sich selbst. Auch die, die sich eigentlich gering achten, können nicht daraus kommen, sich diesen eigenen Wahrnehmungen und Stimmen zu entziehen und Gott zu folgen. Das eigene Ich hält uns so gefangen, dass wir ihm mehr vertrauen als der Bibel und Gott selbst.

Wir dienen Gott so lange nicht, wie lange ICH im Mittelpunkt steht und entscheidende Rolle trägt, hinter der Gott sich anstellen muss.

Heimisch

„Unsere Heimat aber ist im Himmel. Von dorther erwarten wir auch Jesus Christus, den Herrn, als Retter.“ (Phil 3, 20)

Es ist schön im Urlaub. Neue Länder, Sitten, Speisen auszuprobieren und zu erleben. Die Fremdsprache ein wenig aufzufrischen.

Doch zu Hause, in eigener Heimat ist das Gefühl ganz anders, heimisch. Man fühlt sich verstanden ohne alles mit Händen und Füßen erklären zu müssen.

Das Leben in dieser Welt ist schön. Zu Hause werden wir aber erst bei Gott sein. Dort, in unserer Heimat werden wir uns erst wirklich verstanden und sicher fühlen. Dort finden wir zu uns selbst und zu unserem  eigentlichen Glück.

Durcheinander


„Ich verfolgte voll Eifer die Kirche und war untadelig in der Gerechtigkeit, wie sie das Gesetz vorschreibt.“ (Phil 3, 6)

Erstaunlich ist die Ehrlichkeit, die Paulus in Jesu Licht erlangt. Wir sind Meister in Selbsttäuschung, im Biegen der Dinge, sodass bei mir passt, was mich bei Anderen stören würde.
Paulus bekennt, dass er früher die Widersprüche nicht sah, nicht erkennen konnte. Jetzt merkt er aber, dass er sich zugleich als gerecht vor Gottes Gesetz ansah und die Christen verfolgte, bis Gefängnis und Mord.

Jeden Tag neu sollen wir um den Geist der Wahrheit für uns selbst bitten, damit wir vor der Lüge der Selbsttäuschung bewahrt werden. Besonders dann wenn in uns ein Urteil über eine andere Person hochsteigt.

Tot?


Heute darf jeder Priester drei Messen für die Verstorbenen feiern. Wir spüren an diesem Tag, dass wir unser Gebet für unsere Toten verdreifachen sollen. Aber warum für sie beten, wenn sie tot sind?
Heute dürfen wir uns also dreifach mehr als sonst daran erinnern, dass sie leben, zwar in einer für uns unerreichbaren Dimension, aber sie sind lebendig!

Auch auf dich wartet im Tod nicht das Ende, sondern ein Übergang! So schmerzhaft das ist, dass wir in diese andere Dimension des Lebens nicht reinschauen dürfen und wir Angst vor dieser Reise ins Unbekannte haben, so sicher dürfen wir sein, dass es dort nicht weniger schön ist als in dieser Welt. Ganz im Gegenteil! Dort ist alles gestillt und erfüllt, was hier noch unruhig, unsicher und offen bleibt.

Alle heilig


Wir ehren heute alle, die heilig geworden sind, also an Gottes Heiligkeit Anteil haben. Heilig bedeutet nämlich nicht eine bestimmte Art Werke zu tun. Heilig ist nur Gott und das ist eine ganz andere Dimension zu der er alle einlädt! Alle dürfen heilig werden, d.h. voller Gott. Gott wartet, dass du seine tiefe und wunderbare Einladung annimmst, innig, lebendig und täglich mit ihm verbunden zu sein.

Glück ist kein Tauschgeschäft

„Du wirst selig sein, denn sie können es dir nicht vergelten.“ (Lk 14, 14)

Wann wirst du selig, also glücklich werden? Wenn deine Pläne aufgegangen sind, deine Wünsche erfüllt, deine Ziele erreicht, Respekt bei Anderen gesichert, sodass sie gerne mit Gutem auf das Gut, das du ihnen getan hast, antworten?

Jesus sagt, dass all das nicht wirklich glücklich macht, denn glücklich ist erst derjenige, der so reich beschenkt ist, dass er das Gutes ohne Lohn (also obwohl es sich gar nicht lohnt) tut.

Der Reihe nach


„Ich muss heute in deinem Haus bleiben.“ (Lk 19, 5)

Die Initiative kommt von Jesus. Er fühlt sich innerlich gedrängt bei dem zu Hause zu sein, der so sehr sich das Glück sichern wollte, dass er sich selbst verloren hat und Andere verletzte. Erst nachdem Zacheus so konkret die Liebe erfährt, die nicht nach dem Schlechten fragt, hat er Kraft und Mut sein Leben zu ändern.

Wir versuchen selten die Anderen mit der bedingungslosen Liebe, mit Güte zu verändern. Wir üben eher stillen oder in gewandte Worte gekleideten Druck aus, um den Anderen zum dem Guten zu bewegen, das wir als das Beste erkennen.

Das ist laut heutigem Evangelium nicht der Weg von Jesus. Der einzige Druck bei Jesus ist der innere, liebevolle Druck bei einem schlechten Menschen nahe zu sein und ihm das Beste von sich zu geben, ohne zu wissen oder zu erwarten, dass er das Gute zurückzahlen wird.

Va banque!


„Denn für mich ist Christus das Leben, und Sterben Gewinn.“ (Phil 1, 21)

Für Paulus ist Christus das Leben. Nicht sein eigenes Glück, Erfolg, Familie, Kinder, nicht einmal das Wohlergehen seiner vielen Gemeinden. Nur die eine Person, nur Jesus und ohne Jesus ist sein Leben nicht so erfüllt und wertvoll. Das Sterben ist für Paulus Gewinn, weil er Christus dann nicht mehr im Glauben, nicht durch den Vorhang des Leibes erfahren wird, sondern direkt und für ewig.

Ohne wen oder was kannst du nicht leben?
Wie empfindest du den Tod, deinen eigenen und deiner nächsten?

Das kann Jesus alles verändern, aber nicht, wenn du ihn oberflächlich an dein Leben ranlässt, sondern ihm mehr vertraust als deinen eigenen Ideen und Lösungen.

Nur Er!


„Durch Jesus wird der ganze Bau zusammengehalten und wächst zu einem heiligen Tempel im Herrn.“ (Eph 2, 21)

Wodurch wird dein Leben zusammengehalten? Durch Deine Anspannung, Mühe, Angst, Versuche?

Überlass Jesus alles! Er wird alles verklären und ordnen. Nur Er kann die verschiedenen Anteile in dir zusammenhalten.

Rüstung Gottes

„Darum legt die Rüstung Gottes an, damit ihr am Tag des Unheils standhalten, alles vollbringen und den Kampf bestehen könnt.“ (Eph 6, 13)

Wenn du die von Paulus beschriebenen Werkzeuge nutzest, dann kann das Schlechte dir so wenig antun wie Gott, denn es handelt sich nicht um eine menschliche Rüstung, also eine die Gott dem Menschen schenkt. Paulus schrieb eindeutig: Rüstung Gottes! Es ist seine Rüstung! Sie macht dich nicht nur in schlechten Zeiten so beständig und stark wie Gott!

Zu der Rüstung gehören laut Paulus:

Wahrheit

Gerechtigkeit

Evangelium des Friedens

Gewissheit des Heils

Glaube

Wort Gottes

Ausdauer im Gebet