„Nach einer Weile sagte Isaak zu seinem Vater Abraham: Vater! Er antwortete: Ja, mein Sohn! Dann sagte Isaak: Hier ist Feuer und Holz. Wo aber ist das Lamm für das Brandopfer?Abraham entgegnete: Gott wird sich das Opferlamm aussuchen, mein Sohn. Und beide gingen miteinander weiter.“ (Gen 20, 7-8)
Abraham müsste sich weigern! Dagegen ankämpfen! Nicht nur nicht erlauben, dass es zu sowas kommt, sondern nicht einmal für einen Moment den Gedanken zuzulassen, dass sein Sohn getötet werden muss. Er müsste für sein Kind da sein und es um jeden Preis retten! Selbst gegen Gott müsste er sein Kind verteidigen!
Das ist unser Denken und unsere Wertung, die bei uns selbst anfängt und endet. Dem wir Gott unterstellen oder dem zumindest anpassen wollen. Das war auch das Denken von Abraham über Jahrzehnte. Man kann es in der Bibel lesen, wie er immer neu versucht für sich zu sorgen und dabei den Willen Gottes missachtet und Andere in Gefahr bringt. Aber Gott gibt nicht auf und zeigt sich dem Abraham immer mehr, und Abraham nimmt immer mehr den Stand der Dinge an, der die Grundlage des ganzen Universums ist: Ich bin nicht Gott. Nur Gott ist Gott. Und alles andere ist gegen die Ordnung der Welt und gegen mich.
Ich meine mit großer Sicherheit zu wissen, was das Beste ist, was sich ändern soll, was noch fehlt, damit meine Welt in Ordnung ist. Aber das ist nichts als mein Gefühl, es sei das Beste. In Wirklichkeit bin ich aber nicht Gott und muss mich zurückziehen. Nur und erst dann werde ich sein Wirken in mir und durch mich erleben.
Solange Abraham für sich und für seine Familie selbst gesorgt hat, kam immer jemand zum Schaden. Sobald er Gott alles überlässt, auch in dieser gefährlichen Situation, wird niemand mehr verletzt.