Unerhört?

„Sie bat ihn, aus ihrer Tochter den Dämon auszutreiben. Da sagte er zu ihr: Lasst zuerst die Kinder satt werden; denn es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den Hunden vorzuwerfen.“ (Mk 7, 26-27)

Jesus, wie kannst du so mit einer leidenden Mutter umgehen?! Du vergrößerst nur ihr Leid! Hast du kein Mitleid??!! Das ist doch unerhört so mit den Menschen umzugehen!

Wir tendieren dazu, uns und Anderen schöne, gute Umstände zu schaffen zu gönnen. Jesus bleibt nicht an der Oberfläche und ist bereit zu verletzen, wenn er dadurch das Herz erreicht. Er behält auch recht mit seiner scheinbar frechen, unerhörten Art, weil seine harte Antwort die Frau zu einer Antwort des Glaubens bewegt, zu einem noch tieferem Vertrauen und zum demütigen Bekenntnis der Wahrheit, dass sie selbst nichts kann, und alles in Jesu Hand liegt. Nur so erlangte sie Heilung für ihre Tochter und für sich selbst.

Ihre Bitte bleibt nicht unerhört! Weil die unerhörte Art von Jesus ein unerhörtes Vertrauen in ihr weckt.

Fliehe nicht vor Schwierigkeiten und verzweifle nicht an unerhörten Gebeten. Vielleicht schenkt Gott dir dieses unerhört große Leiden, um ein Vertrauen in dir zu wecken, das das Ausmaß hat, das die erste Bedeutung des Wortes „unerhört“ im Wörterbuch ist: „außerordentlich groß, ungeheuer“.