Wahre Freude


„Die Wüste und das trockene Land sollen sich freuen, die Steppe soll jubeln und blühen.“ (Jes 35, 1)

Wir freuen uns ganz spontan und natürlich wenn alles glimpflich läuft oder wenn sich etwas besonders Gutes ereignet. Deswegen meinen wir, dass sich Dinge um uns beruhigen und Gedanken oder Gefühle in uns klären müssen, damit wir die Freude in uns haben. Gott ruft uns auf, uns zu freuen, bevor alles klar und gut ist! Schon als Wüste, also noch in einem Zustand, wo eigentlich alles zum Leben fehlt, sollst du dich freuen. Noch mehr als das: Gott verspricht, dass die Freude in der Wüstenzeit die Situation verändern wird! Die Steppe soll jubeln und Blüte hervorbringen, also etwas, was aus der Natur in der Steppe nicht oder selten vorkommt. Schwere Zeit mit Freude anzugehen, wird die Zeit der Veränderung beschleunigen, ja, kann sogar aus dürren Zeiten fruchtbare Zeiten machen.

Aber wie und worüber kann ich mich freuen, wenn keine sichtbare oder spürbare Gründe zur Freude da sind, ja, wenn die Situation sich zu verschlechtern scheint? Das sagt die Lesung heute und die ganze Adventszeit immer wieder. Der Hauptgrund der Freude soll immer die Nähe des Herrn sein, auch wenn sie nicht immer spürbar ist. Auch und gerade in schweren Zeiten werden die Gedanken und die Herzen durch das Vertrauen erhellt, dass Jesus mir nahe ist und sich um mich kümmert.