Falle

Als Jesus das Haus verlassen hatte, begannen die Schriftgelehrten und die Pharisäer, ihn mit vielerlei Fragen hartnäckig zu bedrängen;

sie versuchten, ihm eine Falle zu stellen, damit er sich in seinen eigenen Worten verfange.

(Lk 11, 54)

Die Pharisäer reduzieren Jesus auf ein theoretisches Problem, dass man mit menschlicher Logik lösen, und auch eventuell sich wegargumentieren, kann.
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Wir fallen auch immer wieder in diese Versuchung, alles verstehen, sich erklären zu wollen, denn wir vertrauen unbewusst darauf, dass Wissen und Verstehen die Angst und den Schmerz zumindest lindern.

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Jesus geht durch Angst, Schmerz, Ablehnung und durch so viel mehr, das man weder verstehen noch sich erklären kann. Deswegen ist er so viel mehr als unsere Interpretationen von ihm, er ist viel wilder als unsere frommen Vorstellungen und viel mächtiger als unsere engstirnige, bequeme oder ängstliche Schönrederei. Tappe nicht in die Falle der Reduzierung von Jesus auf dein Maß.

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Jesus lädt dich ein in seine Gegenwart einzutauchen, und zwar mit deinem Verstand, aber auch darüber hinaus, mit deinem Herzen, mit deinem Inneren, aber auch darüber hinaus, weil er viel mehr ist als du und deine Erwartungen an ihn. Du erlebst so viel von Jesus, wie viel du ihm zutraust und wie viel Raum du ihm schenkst in deinem Leben.

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