Neue. Chance.

„Frau, wo sind sie geblieben? Hat dich keiner verurteilt? Sie antwortete: Keiner, Herr. Da sagte Jesus zu ihr: Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!“ (Joh 8, 10-11)

Eine neue Chance beginnt, wenn die Person neu wird durch Vergebung Jesu, aber auch durch eigene Vergebung. Wer nicht vergibt, bei dem dreht sich alles um das eine Thema der eigenen oder fremden Schuld. Alles dreht sich also um etwas schlechtes. Wenn ich vergebe und Vergebung empfange, fängt all das, was sich früher um etwas Schlechtes drehte, ganz neu. Auch nach einer schlechten Situation kann alles einen neuen Anfang bei der Güte Jesu und bei meiner eigenen Güte, mit der ich vergebe, nehmen.

Wünsche



„Herr, wir möchten Jesus sehen.“ (Joh 12, 21)

Wir möchten ferne Länder sehen, etwas schönes erleben, wir möchten Ruhe genießen, oder was schönes erwerben. Aber „Jesus sehen“ gehört nicht unbedingt zu unseren Wünschen. Zumindest nicht oberflächlich. Aber befrag deine Seele. Geh tief ins Gebet. Dort wirst du tiefere Wünsche finden, als die, die im Tempo des Alltags an die Oberfläche schaffen.

Spaltung

„So entstand seinetwegen eine Spaltung in der Menge.“ (Joh 7, 43)

Man kann nur für oder gegen Jesus sein. Wer Jesus gegenüber nicht vor der völligen Ablehnung, oder vollkommenen Hingabe steht, drückt sich vor der Herausforderung, die die Person Jesu darstellt, oder drückt sich vor der eigenen Tiefe.

Hast du schon Jesus wirklich so ernst genommen, dass er eine grundlegende Entscheidung von dir forderte?

Schwelle

„Die Werke, die mein Vater mir übertragen hat, damit ich sie zu Ende führe, diese Werke, die ich vollbringe, legen Zeugnis dafür ab, dass mich der Vater gesandt hat… Und doch wollt ihr nicht zu mir kommen, um das Leben zu haben.“ (Joh 5, 36. 40)

Jesus ist nicht nur am Wirken, wie er gestern sagte, er führt planmäßig und zielstrebig alles zu einem guten, liebevollen Ende. Und doch wollen wir alles alleine in Griff bekommen, kontrollieren, schaffen. Und doch werden wir unruhig an jeder schärferen Kurve unserer Lebensgeschichte, wenn wir nicht absehen können, was als Nächstes kommt. Und doch machen uns unangenehme und schwere Erfahrungen auch in dem Sinne traurig, als ob sie nicht kleine Steine in einem guten Plan wären.

Der wichtigste Kampf deines Lebens ereignet sich an der Schwelle zwischen Dir und Gott: entweder übernimmst Du Gottes Verantwortung und bist so überfordert, dass du nicht mal deinen Verantwortungsbereich schaffst, oder Du übergibst Gott alle und alles und wirst dadurch frei nicht nur deine Verantwortung, sondern sogar viel mehr als das zu schaffen.

aktiv

„Mein Vater ist noch immer am Werk, und auch ich bin am Werk.“ (Joh 5, 17)

Gott wirkt in deinem Leben, in dir, aber wenn du ständig beschäftigt bist, kannst du es weder wahrnehmen, noch zulassen. Heiliger  Augustinus, der auf der Suche nach einem glücklichen Leben so gut wie alles ausprobiert hat, schrieb nachdem er zu Gott fand: Ich suchte nach Dir überall und konnte Dich nicht finden, weil Du in mir warst.

Gott kann in einem Moment mehr bewirken, als du innerhalb deines ganzen Lebens. Es lohnt sich anzuhalten und ihn wirken lassen.

Krankheitsbild

„Jesus fragte: Willst du gesund werden?“ (Joh 5, 6)

Um gesund zu werden, muss man sich der Krankheit bewusst sein und den Arzt aufsuchen.

Nur wer ehrlich auch die dunklen und schwachen Seiten seiner selbst benennt, ist für die Heilung offen. Nur wer zu Jesus mit dem Guten und mit dem Schlechten kommt, kann die Heilung tatsächlich erfahren.

Weg

„Der Mann glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm gesagt hatte, und machte sich auf den Weg.“ (Joh 4, 50)

Glaube bewegt. Er verändert unsere Ausrichtung. Der Glaube ist selbst ein Weg. Ich muss heute noch nicht alles können, nicht perfekt loslassen oder vertrauen. Das ist auch ein Teil des Glaubens an den Gott der Liebe, dass er geduldiger mit mir ist, als ich selbst.

Licht


„Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind.“ (Joh 3, 21)

Nur in einem Fall kannst du deinen Schatten los werden, und zwar, wenn es dunkel ist. Deswegen scheint es erträglicher ohne Gott zu leben, weil dann die Schattenseiten der Wirklichkeit und der eigenen Entscheidungen nicht so deutlich sind. Im Dunkeln verschwindet jedoch nicht nur der Schatten, sondern auch die Klarheit, der Überblick und die Hoffnung.

Aufzug

„Wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, wer sich aber selbst erniedrigt, wird erhöht werden.“ (Lk 18, 14)

Heißt es, dass wir uns nur klein, minderwertig halten sollen?

Im Gegenteil. Oft sehen wir gar nicht den ganzen Wert, den Gott in uns hineingelegt hat, den er in uns sieht, den wir tatsächlich in uns haben. Wenn wir diesen Wert nicht anerkennen, nicht zulassen, ja, nicht bewundern, bedeutet es im Klartext, dass wir uns über Gott erheben – wir wissen besser als er was er an uns hat und was nicht…

Wir wollen es zwar nicht aktiv, aber wir erhöhen uns selbst über Gottes Sichtweise, über Gottes Wahrheit und damit werden wir erniedrigt unter unseren eigentlichen Wert. Demnach: wer sich selbst erniedrigt, so dass er Gottes Sichtweise, Gottes Bewunderung und Wertschätzung zulässt, der wird erhöht zu seiner eigentlichen Bedeutung und Größe.