Empfangt den Heiligen Geist!

„Empfangt den Heiligen Geist!“ (20,22)

Das ist der Wunsch von Jesus, das ist seine Einladung und Aufforderung, dass wir geistige, tiefe und von Gott erfüllte Menschen sind, dass wir dieselbe Realität wie alle anderen leben, sie jedoch anders angehen und gestalten.

Empfangt den Heiligen Geist!

Es ist seine Zusage, dass jeder, der um den Geist bittet, von ihm erfüllt, gestärkt und geleitet wird.

Was geht mich das an?

„Als Petrus diesen Jünger sah, fragte er Jesus: Herr, was wird denn mit ihm? Jesus antwortete ihm: Wenn ich will, dass er bis zu meinem Kommen bleibt, was geht das dich an? Du aber folge mir nach!“ (Joh 21,21-22)

Das Urteil über andere fällt leicht und schnell. Wir sind Spezialisten von der Einschätzung wer und was sich um uns ändern soll, damit das Leben endlich leichter oder schöner werden kann. Jesus bringt uns auf das Wesentliche zurück: Was geht dich das an? Du aber…

Und es geht gar nicht darum, dass ich mit meiner Meinung über andere und über die äußeren Umstände nicht im Recht bin. Das Problem ist aber, dass das Einzige was worauf ich einen realen Einfluss habe, sind meine eigenen Entscheidungen und Handlungen. Der Einzige, an dem ich etwas real und ohne Zwang verändern kann, bin ich selbst.

Dieses Wort von Jesu kann uns innerlich befreien: was geht mich das an?

Anstatt mich mit Dingen und Menschen zu beschäftigen, die ich nicht ändern kann, werde ich Jesus nachfolgen, d.h. ich überlege was Jesus an meiner Stelle gesagt, getan hätte.

Sprich es aus!

Heute lässt Jesus keine Zweifel, was er will, und zwar nicht dir etwas sagen, sondern etwas von dir hören. Deswegen fragt er danach im Evangelium dreimal. Und wie im Evangelium  wartet er auf eine ganz ehrliche Antwort.

Jesus: Liebst du mich?

Du:

Jesus: Liebst du mich?

Du:

Jesus: Liebst du mich?

Du:

Einheit


„Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin“ (Joh 17,21)

Jeder ist anders: Wie viele Menschen, so viele Sichtweisen auf ein und dasselbe Problem. Rechnen wir dazu unterschiedliche Sensibilität, verschiedene Verletzungen, Ängste und so viele andere Faktoren, die das Zusammenleben mit Anderen so komplex, so reich, aber auch so schwierig machen.
Die Einheit unter den Menschen ist IMMER eine schwere Aufgabe!

Und bevor wir uns mit den Anderen einigen wollen, müssen wir selbst zunächst einigermaßen innerlich integriert sein – innere Zwiespalt überwinden, im Einklang mit sich selbst werden.

Als ob das alles nicht genug wäre, setzt Jesus noch eins drauf: Wie Gott Vater und Jesus eins sind, SO sollen wir eins werden!
Es klingt nach einer Lebensaufgabe! Auf der anderen Seite klingt es aber ermutigend: Jesus traut uns nicht ein wenig oberflächlicher Einigung zu. Er vertraut, dass wir – du und ich – fähig sind die eigenen Komfortzonen, Absicherungen und alles andere zu überwinden, um das Wunder der Einheit in Liebe zu erleben.

Mit anderen Worten: Jeder mühsame Schritt auf den Anderen zu lohnt sich und ist an sich ein halbes Wunder!

Loslassen

In der ersten Lesung nimmt Paulus unter Tränen Abschied von denen, die er 3 Jahre liebevoll begleitete, und im Evangelium hören wir ein Stück der schmerzvollen Abschiedsrede Jesu, nach 3 Jahren des gemeinsamen Weges mit seinen Freunden.

Nicht nur dieselbe Zeitspanne und ähnlicher Schmerz verbinden die beiden Situationen. Jesus und Paulus überlassen die lieben Menschen und deren Zukunft in Gottes Hand. Beide beten an diesem schweren Punkt, beide sind sich der kommenden Schwierigkeiten bewusst und beide schauen trotzdem hoffnungsvoll auf Gott, nach dem Motto: wenn ich für euch so sehr und so konkret gesorgt habe, um wie viel mehr wird guter und allmächtiger Gott es tun!

Nicht nur bei großen Umbrüchen und Abschieden darfst du alle, die du liebst und alles, was dir wichtig ist loslassen, und sicher in Gottes Hand wissen, und das für mehr als 3 Jahre… ewig!

Sich selbst treu bleiben/werden

Bei seinem Abschied von der Gemeinde, in der Paulus lange Zeit lebte und diente, sagt er: „Ihr wisst, wie ich vom ersten Tag an die ganze Zeit in eurer Mitte war“ (Apg 20,18).
Es ist etwas sehr schönes, wenn man von sich rückblickend sagen kann: ich habe immer das gelebt, was ich sage, und das so, dass es auch für die Menschen um mich herum sichtbar war, dass ich immer mir selbst treu blieb.

Es gibt einen feinen aber wichtigen Unterschied ob man etwas tut um Gefallen bei den Anderen zu finden, oder ob die Anderen das Gefallen an der Echtheit einer Person finden.

Lebe ich im Einklang mit meiner Überzeugung, mit meinem Gewissen, mit dem, was ich anderen Menschen als gut und richtig erzähle?
Was soll ich tun um mich selbst besser kennenzulernen? Was soll ich ändern, damit ich mir selbst wirklich treu werden kann: meine Bequemlichkeit, meine Ängste…?

Habe Mut!


„In der Welt seid ihr in Bedrängnis; aber habt Mut: Ich habe die Welt besiegt.“ (Joh 16,33)

Das Leben ist schön, kann aber auch plötzlich unsere Kräfte oder unsere Sensibilität überfordern. 

Christus hat die harten Seiten des Lebens als Mensch unter den Menschen auf eigener Haut erfahren und er fühlt mit dir, egal was du erlebst. Womit er dir jedoch heute vor allem Mut machen will, ist:

Er ist der Sieger, der Herr über die Welt, über die Geschichte der Menschheit und über die persönlichen Lebensgeschichten von uns allen. Mit ihm bist du auf der Siegerseite auch dann, wenn das Kreuz deines Alltags oder deiner Probleme dich gerade zu Boden wirft.

Der Preis der guten Werke

„Wenn einer von euch leiden muss, soll es nicht deswegen sein, weil er Böses tut oder sich in fremde Angelegenheiten einmischt. Wenn er aber leidet, weil er Christ ist, dann soll er sich nicht schämen, sondern Gott darin verherrlichen.“ (1 Petr 4,15-16)

Demnach ist das Leid entweder eine Folge unserer eigenen Entscheidungen, oder fällt unverdient auf uns, und d.h.:

Die Konsqequenzen unserer Handlung sind zu tragen.

Wir sollen besonnen Leben, damit wir nicht unnötig leiden.

Wenn wir für das Gute „bestraft“ werden, sollen sich nur die schämen, die das Gute verschmähen. Wir aber dürfen uns vor Gott freuen, weil das Gute wichtig ist, das wir schaffen, und nicht die Reaktionen darauf.

Bete!

„Amen, amen, ich sage euch: Was ihr vom Vater erbitten werdet, das wird er euch in meinem Namen geben. Bis jetzt habt ihr noch nichts in meinem Namen erbeten. Bittet, und ihr werdet empfangen, damit eure Freude vollkommen ist.“ (Joh 16,23b-24)

Es gibt noch viele andere Stellen in der Bibel, wie die heutige, wo Gott selbst dich ermutigt, dass du ihn bittest.Wie hoch stehen die Chancen, dass du alles empfängst, worum du Gott ehrlich und mit kindlichen Vertrauen bittest, wenn er selbst dich darum bittet, dass du ihn bittest!?!

Das Problem mit dem Beten ist nicht, dass Gott uns nicht hört, sondern dass wir nicht beten, oder es schnell aufgeben. Jesus erklärt heute wie einfach die Sache ist: „Bittet, und ihr werdet empfangen!“ Und dann wird „eure Freude vollkommen“!

„Fürchte dich nicht!“ (Apg 18,9)

Jemand hat gezählt, dass die Ermutigungen: „Fürchte dich nicht!“ und: „Habe keine Angst!“ insgesamt 365 mal in der Bibel vorkommen. Als ob Gott dich jeden Tag neu versichern würde, dass du frei von Angst leben darfst. Bei jeder neuen Sorge, bei jeder neuen Hürde, bei jedem neuen Schmerz wiederholt Gott mit seiner ganzen Liebe und Allmacht: Fürchte dich nicht!