Gott

Ich bin der Herr und sonst niemand;
außer mir gibt es keinen Gott.

(Jes 45,5)

Was lenkt die Geschicke der Menschen, was entscheidet darüber, was mit Dir passiert. Gerne wären wir diejenigen, die die gesamte Wirklichkeit in der Hand haben, aber wir können nur einen geringen Teil der Dinge in der Welt bewegen und es gibt so Vieles, worauf wir keinen Einfluss haben, bzw. Faktoren, denen wir uns unterordnen. Die ehrliche Rechnung ist einfach: wir sind auf jeden Fall nicht Gott!

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Gott hat die Macht über jedes Detail! Er beherrscht alles heute und jeden Tag!

Hoffnung

Gegen alle Hoffnung hat er voll Hoffnung geglaubt.

(Röm 4, 18)

Das ist der Glaube, der die Berge versetzen kann. Wenn alle Möglichkeiten, Hoffnungen, Optionen ausgehen und „nur“ noch Gott bleibt. Denn dann fangen wir an zu glauben, dass Gott die volle Macht hat über alle Details der Wirklichkeit und dann setzt dieser Glaube Gottes Macht frei.

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Scheint eine Sache unmöglich? Vertrau sie Gott an und Glaube gegen alle Unmöglichkeiten!

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Gelassen

Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt. Fürchtet euch nicht!

(Lk 12, 7)

Worum möchtest du dir noch sorgen machen, wenn Gott jedes deine Haare und jedes Gewebe, aus dem deine Situation besteht, kennt? Warum musst du dir noch sorgen machen?

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Du darfst heute ein Gebet „Haar für Haar“ zusammenlegen. Aus kleinen Gedanken, Worten, die Gott auch schon im Voraus weiß, aber sich trotzdem freut, wenn sein Kind zu ihm kommt und bei ihm bleibt, anstatt die Zeit und Kraft für Sorgen, Pläne, Grübeleien zu verlieren.

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Falle

Als Jesus das Haus verlassen hatte, begannen die Schriftgelehrten und die Pharisäer, ihn mit vielerlei Fragen hartnäckig zu bedrängen;

sie versuchten, ihm eine Falle zu stellen, damit er sich in seinen eigenen Worten verfange.

(Lk 11, 54)

Die Pharisäer reduzieren Jesus auf ein theoretisches Problem, dass man mit menschlicher Logik lösen, und auch eventuell sich wegargumentieren, kann.
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Wir fallen auch immer wieder in diese Versuchung, alles verstehen, sich erklären zu wollen, denn wir vertrauen unbewusst darauf, dass Wissen und Verstehen die Angst und den Schmerz zumindest lindern.

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Jesus geht durch Angst, Schmerz, Ablehnung und durch so viel mehr, das man weder verstehen noch sich erklären kann. Deswegen ist er so viel mehr als unsere Interpretationen von ihm, er ist viel wilder als unsere frommen Vorstellungen und viel mächtiger als unsere engstirnige, bequeme oder ängstliche Schönrederei. Tappe nicht in die Falle der Reduzierung von Jesus auf dein Maß.

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Jesus lädt dich ein in seine Gegenwart einzutauchen, und zwar mit deinem Verstand, aber auch darüber hinaus, mit deinem Herzen, mit deinem Inneren, aber auch darüber hinaus, weil er viel mehr ist als du und deine Erwartungen an ihn. Du erlebst so viel von Jesus, wie viel du ihm zutraust und wie viel Raum du ihm schenkst in deinem Leben.

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Grundeinstellung

Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als Erstes: Friede diesem Haus!

(Lk 10, 5)

Mit anderen Worten: in einer neuen Umgebung und unter neuen Menschen schau nicht als erstes, wie sie sind, wie sie sich dir gegenüber Verhalten und kümmere dich nicht darum, was sie von dir denken! Als erstes wünsche ihnen Frieden, d.h. deine erste Sorge, deine erste Aufgabe soll sein, gut zu den Menschen zu sein, positiv der Situation entgegenzutreten!
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Wir verlieren viel Kraft, Zeit und Leben, um uns abzusichern, um den Schmerz zu vermeiden, dabei verlieren wir aber auch den Anderen aus den Augen und nicht selten auch das, was uns wirklich gut tun würde.

Bei der aktiv-liebevollen Einstellung, die Jesus von dir fordert, bist du tatsächlich der Herr deiner selbst und kannst viel entspannter und nüchterner reagieren, sowohl auf deine Bedürfnisse als auch auf den Menschen vor dir.

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Kurz: sei gut! Das tut dir gut!

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Rettung

Ich schäme mich des Evangeliums nicht: Es ist eine Kraft Gottes, die jeden rettet, der glaubt, zuerst den Juden, aber ebenso den Griechen.

(Röm 1, 16)

Immer wieder suchen wir in unserem Alltag nach Lösungen, nach kleinen oder größeren Hilfen, nach Tips und Wegen, um mit der akuten Situation fertig zu werden, um die äußeren oder inneren Probleme zu bewältigen.

Die Bibel sagt, dass die frohe Botschaft über den liebenden und mächtigen Gott, am dessen Sieg über das Böse wir durch den Glauben an Jesus Anteil haben, uns rettet! Und eben rettet uns das Evangelium nicht nur für das ewige Leben, sondern auch in jeder Lage des Alltags!

Rettung kann uns als ein zu großes Wort erscheinen, wenn wir z.B. eher symbolisch meinen, dass mein Tag „gerettet“ wurde.

Aber Rettung meint jeden Vorgang, wenn ich mir selbst nicht helfen kann, bzw. mich das viel Kraft kostet, ich mich im Kreis drehe, meine Gedanken negativ bleiben. Wenn gerade dann ein Satz, ein Impuls, eine Umarmung mich daraus holt, dann ist es eine Rettung. Genauso wenn die Botschaft, dass Gott noch drüber steht und an einer guten Zukunft für mich arbeitet, den Teufelskreis meiner Gedanken durchbricht, mir neuen Mut macht, sodass ich mich plötzlich fange und weiter weiß und weiter mache, dann bin ich gerettet, denn ich konnte mir selbst diesen entscheidenden Lichtblick nicht schenken und nicht von mir aus auf andere Gedanken umschalten.

Wenn du innerlich gefangen nicht weiter weißt, öffne das Evangelium. Es hat die Macht dich jetzt zu retten!

Wer bin ich?

Paulus, Knecht Christi Jesu, berufen zum Apostel, auserwählt, das Evangelium Gottes zu verkündigen.

(Röm 1, 1)

Paulus weiß ganz genau und kann ganz präzise beschreiben wer er ist. Er will Jesus dienen, ist Berufen zu einem bestimmten Stand innerhalb von dem er ausgewählt ist, in eine ganz bestimmte Richtung zu leben und zu arbeiten.

Das bedeutet, dass er keine Gedanken an andere Beschäftigungen, Ausrichtungen oder Aufgaben verschwendet. Er lebt fokussiert und damit effizient, aber auch zufrieden.

Er hat, wie er selbst schreibt mehrere Jahre gebraucht um nach dem wundersamen Eingriff Gottes in sein Leben, das herauszufinden, wozu er berufen ist.

Es braucht gnade und Zeit und konkrete Arbeit an sich selbst also, um den eigenen Platz in dieser Welt zu finden. Es spart aber ganz viel Zeit und Kraft danach zu leben, wozu Gott dich gemacht hat!

Alles?

Alles vermag ich durch den, der mich stärkt.

(Phil 4, 13)

Was heißt in dem Fall „alles“? Krankheiten, Einsamkeit, Enttäuschung zu ertragen? Paulus nennt auch die ganz andere Seite: satt sein, im Überfluss leben – also auch dich selbst mögen und respektieren, zufrieden mit dir und deinem Alltag zu sein.

Alles bedeutet noch mehr, und zwar die Aspekte an dir Selbst, am Leben und am Lieben zu entdecken, die du nicht einmal geahnt hast.

Das Wichtigste bei all dem ist, dass Du es kannst, es also dein Werk ist, und zugleich nicht ohne Jesus, der dich stärkt. Wenn dir etwas zu schwer ist, dann bitte ihn um Kraft und du wirst allmählich lernen, dass du alles durch Jesus kannst!

Zeitplan

Schwingt die Sichel; denn die Ernte ist reif.

(Joel 4, 13)

Niemand würde sich zwei Tage, nachdem er den Samen ausgesät hat, auf das Feld begeben, um zu ernten. Niemand würde auch mit dem Abernten lange warten, wenn die Pflanzen reif sind, denn die beste Zeit für die Ernte kommt langsam und dauert nicht lange an.

Das ist uns in der Natur klar, aber im Alltag erkennen wir nur schwer die Natur der Dinge, die Zeit zum Reifen brauchen und übersehen die günstige Zeit zum Handeln, denn wir wegen ab, zögern oder sind mit dringlichen Sachen beschäftigt und verlieren das Wichtige aus den Augen.

Damit wir die Geduld lernen und den Mut finden zuzugreifen, wenn die Zeit reif ist, dürfen und müssen wir uns immer neu an die Basis der Natur aller Dinge und Abläufe im Leben erinnern, und zwar, dass Gott derjenige ist, der dein Leben bebaut und er weiß am besten, welche Dinge noch nicht da sein dürfen, warum dieser Umweg und noch einer und noch einer sich auf einem sonst einfachen Weg aufbaut, warum der Gegenwind notwendig ist.

Mit ihm dürfen und sollen wir immer neu die Zeitplanung besprechen, ihm unsere Sorgen anvertrauen und unsere Wünsche, warum wir nicht länger warten wollen. Nur dann können wir innerlich seinen Ruf vernehmen: Schwingt die Sichel; denn die Ernte ist reif!

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Bis du mit dir selbst einig?

Jedes Reich, das in sich gespalten ist, wird veröden, und ein Haus ums andere stürzt ein.

(Lk 11, 17)

Wir treten täglich in so vielen Rollen auf: als Ehepartner, als Elternteil, im Beruf, im Straßenverkehr, vor Gott… sodass wir selbst nicht gut merken, dass wir uns selbst widersprechen. Im Alltag gibt es viele kleine Situationen, wo wir einer anderen Meinung sind als noch wenige Stunden zuvor im Gespräch mit einem anderen Menschen.
Da wir von der akuten Stimmung getragen sind und noch manche anderen Faktoren auf (und in) uns wirken, kann es immer wieder kommen, dass sich unsere Maßstäbe innerhalb eines Tages unterschiedlich bis gegensätzlich darstellen.

Oft ist es so, dass wir über uns selbst ganz anders in derselben Situation urteilen würden, als wir es einem Anderen gegenüber tun.

Es ist aber weder gesund noch existenziell förderlich, je nach Situation, Umständen, Gesprächspartner die eigene Meinung oder Einstellung anzupassen. Zwar flexibel aber doch innerlich überzeugt sollen wir sein uns auch bleiben, sonst sind wir unmerklich innerlich gespalten und das laugt uns aus. Jesus sagt sogar, dass es langfristig zu einem Zusammenbruch führt.

Werde aufmerksamer mit dir, ob du dir nicht selbst widersprichst. Denn nur so kannst du langsam dir selbst beantworten wer du tatsächlich bist und was du möchtest und wo du ein klares nein in dir verspürst und es auch aussprechen solltest.